Berliner Fahrradschau 2015: Rad trifft Lebensstil
Die Berliner Fahrradschau definiert sich als Lifestyle-Messe für Velophile. Die etwas andere Fahrrad-Messe zeigt das ganze Spektrum des Fahrrad-Kults. Einen Weltrekord auf dem Flugfeld Tempelhof gab es auch. Mehr als 15 000 Besucher werden erwartet
Mode und Lifestyle trifft auf Rad - Die Berliner Fahrradschau ist im Gegensatz zur Velo so etwas wie der Catwalk der Fahrradszene. Die Messe in der Station am U-Bahnhof Gleisdreieck ist gleich mit einer ganzen Fahrrad-Woche, der „Berlin Bicycle Week“ gestartet. Seit Montag gab es bereits diverse Events rund um das Thema Fahrrad. Höhepunkt ist aber die Berliner Fahrradschau am Wochenende. Bereits zum sechsten Mal findet die Messe, die einst in der Fixie-Szene ihre Wurzeln hatte, statt. Waren es zu Beginn im Jahr 2010 noch 90 Aussteller und 5000 Besucher, so werden dieses Jahr rund 15 000 Gäste in den Hallen des ehemaligen Dresdner Bahnhofs am Gleisdreieck erwartet. 255 Aussteller sind vor Ort.
Die Pforten für das Event wurden bereits am Freitag Abend geöffnet. Um 18 Uhr öffnete die Messe mit der „BFS Late Night“ erstmals ihre Türen. Die Schau gliedert sich in sechs Bereiche, mit denen die Veranstalter alle Facetten des Themas Fahrrad beleuchten wollen. Kern und wahrscheinlich auch das Alleinstellungsmerkmal der Messe ist der Bereich „Velo Couture“. Hier geht es um Mode und Accessoires für Rad und Fahrer. Präsentiert werden die Jacken, Helme und Räder wie auf einem Laufsteg. Bekannte Marken wie etwa Antoniya Ivanova oder SegraSegra aus Tschechien zeigen ihre Produkte. Funktional, aber auf jeden Fall schick muss es sein. Melon Helmets aus Berlin präsentieren den individuell bemalten Kopfschutz, dessen Grundkonstrukt aus der Skaterszene stammt und fast nichts mehr mit einem klassischen Fahrradhelm zu tun hat.
Rahmenbauer zeigen ihr Handwerk
Mehr ums Rad geht es dann in der Sektion Urban Lifestyle. Hier werden Designer-Bikes, hochwertige Kinderräder und Roller ausgestellt. Der Bereich „Handmade“ gehört ebenfalls zu den traditionellen Teilen der Schau. Individuell aufgebaute Räder und handgemachte Rahmen finden sich hier. Vor allem die Kunst des Rahmenbaus findet immer mehr Freunde (siehe oben). Die Szene trifft sich auf der Berliner Fahrradschau.
Um hochwertige E-Bikes geht es bei „E-Mobility“. Elektroräder aus Holz oder Spitzen-Pedelecs, wie die von Coboc, sind hier zu sehen. Fahrrad-Reisen sind das Thema bei „Travel&Train“, wo die Aussteller individuelle Touren, Mountainbike-Trips und besondere Reiseziele zeigen. „Ambition“ als sechster Bereich schließlich kommt zum Kern der extrovertierten Szene, die sich am Landwehrkanal trifft. Fixie-Freunde, BMXer, Cyclocrosser und Moutainbiker finden hier passende Räder und Ausrüstung. Vom Einsteiger-Rad bis zum Hightech-Gefährt gibt es die ganze Bandbreite.
Weltrekord auf dem Tempelhofer Flugfeld
Traditionell sportlich ist stets das Rahmenprogramm der Berliner Fahrradschau. Schon am Freitag hat Christoph Strasser einen Weltrekordversuch auf dem Tempelhofer Feld begonnen. Und der österreichische Extremsportler hat den Rekord tatsächlich geschafft. Über 24 Stunden will ist Strasser einen Schnitt von 37,34 km/h gefahren und hat dabei 896,173 Kilometer zurückgelegt. Ebenfalls am Sonnabend wurde von 9 bis 15 Uhr der „King of the Airfield“ gesucht. Hobbyfahrer und Lizenzsportler konnten hier im Einzelzeitfahren gegen die Uhr antreten.
Mehr Unterstützung gibt es dagegen bei der täglichen E-Bike-Fahrt entlang des Mauerradwegs. Verschiedene Pedelecs stehen für die geführte Tour entlang der ehemaligen Grenze täglich zur Verfügung. Außerdem wird Bike-Polo gespielt und die Fixie-Szene trifft sich zu ihren Rennen auf der Kart-Bahn Neukölln. Ein Höhepunkt für Freunde klassischer Räder ist der „Classic Bicycle Market“. Liebhaber von klassichen Fahrräder, historischer Radbekleidung und Accessoires werden auf dem Basar fündig.
Geöffnet hat die Berliner Fahrradschau am Sonnabend von 10 bis 19 Uhr und am Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Die Station Berlin findet sich an der Luckenwalder Strasse 4-6, 10963 Berlin. Tickets kosten zehn Euro, ermäßigt neun.