Fahrradhelme meist nicht für S-Pedelecs ausgelegt: Nur ein Hersteller bietet ausreichend Schutz
Fahrradhelme werden mit einer Aufprallgeschwindigkeit von 19,5 km/h getestet - viel zu wenig für S-Pedelecs, die bis zu 45 km/h schaffen. Doch trotz Helmpflicht für schnelle E-Bikes gibt es bislang nur einen einzigen Hersteller in diesem Segment.
Für schnelle Pedelecs mit Motorunterstützung bis 45 km/h gilt Helmpflicht. Das Problem: Normale Fahrradhelme sind für die Geschwindigkeiten der S-Pedelecs nicht ausgelegt. Das erklärt der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC). Denn die Fahrradhelme werden demnach nur mit einer Aufprallgeschwindigkeit von 19,5 km/h getestet. „Motorradhelme sind dagegen nicht gut genug gelüftet“, erklärt Roland Huhn vom ADFC. Das macht sie für einen Einsatz auf dem S-Pedelec eher ungeeignet. „Da muss man ja mittreten, beim Motorrad nicht.“ Doch was heißt das für S-Pedelec-Fahrer?
Rennradfahrer können noch viel höhere Geschwindigkeiten erreichen
Bisher wirbt nur ein Hersteller damit, Fahrradhelme herzustellen, die der Motorradhelm-Norm ECE 22-05 entsprechen und speziell für S-Pedelecs konzipiert sind, ergänzt Huhn. Der Markt sei tatsächlich eine kleine Nische, bestätigt Heiko Truppel vom Pressedienst Fahrrad (pd-f). Pedelec-Fahrer sollten beim Helm-Kauf darauf achten, welche Nutzungsempfehlungen der Hersteller konkret ausspricht.
Wer mit einem Fahrradhelm auf dem S-Pedelec unterwegs ist, macht grundsätzlich nichts verkehrt. „Sie bieten schließlich auch einen gewissen Schutz“, sagt der Fachmann. Rennradfahrer können noch viel höhere Geschwindigkeiten als S-Pedelec-Fahrer erreichen, gibt Truppel außerdem zu bedenken. „Und für sie gilt keine Helmpflicht.“ Ganz ohne Helm sollte man mit S-Pedelec dagegen nicht fahren: Neben dem Risiko für die eigene Gesundheit droht bei Kontrollen ein Bußgeld. (dpa)
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