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Ein Terminal aus Licht - die Abfertigungshalle am neuen Flughafen BER.
© Alexander Obst/Marion Schmieding/Berliner Flughäfen

Vorgezogene Feier in Schönefeld: Neuer Großflughafen: Party steigt schon vor dem ersten Start

Das Fest zur Eröffnung des Großflughafens BER soll bereits am 24. Mai 2012 stattfinden. Die Organisatoren der WM-Fanmeile erstellen ein Konzept.

Das neue Flughafen-Zeitalter in Schönefeld beginnt mit einem Frühstart. Die ersten Maschinen sollen am 3. Juni frühmorgens abheben, gefeiert wird aber schon am 24. Mai, einem Donnerstag. Ganz groß – und auch sehr aufwendig. Und mit geladenen Gästen. Geplant und realisiert wird das Fest von Compactteam, das unter anderem auch die Fanmeile zur Fußballweltmeisterschaft 2006 und 2009 die Feier zum 20. Jahrestag des Mauerfalls am Brandenburger Tor organisiert hatte. Auch die Eröffnungsfeier des umgebauten Olympiastadions 2004 hatten die Profiveranstalter unter ihren Fittichen.

Einzelheiten zum Programm will Flughafensprecher Ralf Kunkel noch nicht nennen. „Sonst wäre das Fest ja keine Überraschung mehr“, sagt er. Zudem würden die Pläne sicher noch verändert. Auch Angaben zu den kalkulierten Kosten gibt es nicht. Bei Gesamtkosten von weit mehr als zwei Milliarden Euro für den Ausbau Schönefelds zum Flughafen Berlin Brandenburg Willy Brandt werden sie aber wohl irgendwo im Etat untergebracht sein.

Erwartet wird, dass bei der Vorfeier auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) dabei sein wird. Schließlich war sie auch Ehrengast bei der Eröffnung der neuen Landebahn des Flughafens Frankfurt (Main) im vergangenen Oktober. Und anders als in Frankfurt ist der Bund in Berlin Miteigentümer der Flughafengesellschaft. 26 Prozent der Anteile gehören ihm. Berlin und Brandenburg halten je 37 Prozent.

Compactteam hatte sich in einer Ausschreibung durchgesetzt. Dabei habe man mit einer „breit angelegten Themenvielfalt und deren emotionaler Ausrichtung sowie einem professionell angelegten Produktionskonzept“ überzeugt, heißt es auf der Internetseite des Berliner Unternehmens.

Wie sehr Berliner und Brandenburger mitfeiern dürfen, ist auch noch Geheimsache. Bei offenen Türen am Flughafen war das Interesse bisher sehr groß. Rund 50 000 Besucher waren im Mai 2010 zur öffentlichen Richtfestfeier des neuen Terminals gekommen, die vom Flughafen selbst organisiert worden war und mit einer Blamage geendet hatte. Besucher mussten teilweise stundenlang warten, ehe sie einen Platz in einem der wenigen Rundfahrtenbusse ergattern konnten; außer Biertischgarnituren und einer Hüpfburg wurde sonst nicht viel geboten. Dies soll sich jetzt nicht wiederholen.

Gefeiert wird bereits eineinhalb Wochen vor der Inbetriebnahme, weil man sich am 3. Juni voll auf den Betrieb konzentrieren müsse, heißt es beim Flughafen. So hebt man die Gläser auch vor dem größten Umzug, den es in der Geschichte Berlins wohl jemals gegeben hat. In der Nacht auf den 3. Juni müssen alle Geräte und Fahrzeuge von Tegel nach Schönefeld gebracht werden. Dafür wird die Autobahn Richtung Süden nachts gesperrt. Gleichzeitig wird der Betrieb in Schönefeld von der alten auf die neue Anlage verlegt, so dass auch dort ein Flughafen umzieht. Nicht jedem der Verantwortlichen wird da bei der Vorfeier schon ganz wohl sein.

Klaus Kurpjuweit

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