Radtour 15: Im Land der Seen
Diese E-Bike-Rundtour führt uns von Senftenberg durchs Lausitzer Seenland. In den kommenden Jahren entsteht hier durch die Flutung stillgelegter Tagebaue die größte künstliche Wasserlandschaft Europas - viel davon ist heute schon sichtbar
Länge 59,8 km | Fahrzeit ca. 3,5 Std. | Schwierigkeit 4 von 5
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Start ist am Bahnhof Senftenberg. Wer für die Tour vor Ort ein E-Bike ausleihen möchte, wird zum Beispiel in der Nähe des Stadthafens fündig, beim „Lausitzer Zentrum für Elektromobilität“ (Buchwalder Straße 28, Tel. 03573-79 32 25, lausitzer-elektromobile.de). Eine vorherige Reservierung ist besonders in der Saison empfehlenswert. Vom Bahnhof geht es kurz rechts und sogleich links in die Bahnhofstraße, die uns in Richtung der Altstadt bringt.
km 0,5 Unsere reguläre Route führt uns links über die Laugkstraße durch ein hässliches Gewerbegebiet hinaus aus Senftenberg. Wer bereits zu Beginn der Tour einige Sehenswürdigkeiten erkunden möchte, folgt zunächst der Bahnhofstraße, durchquert die Altstadt mit Marktplatz und Peter-und-Paul-Kirche und gelangt zum Schlosspark. Hier liegt das „Museum Schloss und Festung Senftenberg“, wo unter anderem ein Schaubergwerk zu besichtigen ist. Die einstmals sächsische Festung sucht ihresgleichen in Deutschland, da der umgebende Erdwall vollständig erhalten ist. Unweit entfernt befindet sich auch der Tierpark. 1931 gegründet, leben hier heute 350 Tiere 60 verschiedener Arten.
km 2,3 Hinter dem Gewerbegebiet gelangen wir zur sogenannten Plastebrücke (oder auch Kunststoffbrücke). Sie wurde im Jahr 2000 eröffnet und gehört zu den ersten aus Plastik gefertigten Brücken Deutschlands. Rechts von uns taucht jetzt der geflutete Sedlitzer See auf - das ehemalige Tagebaugelände. Nachdem Mitte des 19. Jahrhundert bei Senftenberg Braunkohle gefunden worden war, setzte ein Raubbau an der Landschaft ein, der erst 1999 mit dem Aus für den letzten Senftenberger Tagebau endete. Schilder am Wegesrand warnen vor dem Betreten des Geländes, denn abseits der befestigten Wege besteht Lebensgefahr.
km 6,2 Wir passieren die Ortschaft Sedlitz und unterqueren die Bundesstraße und Eisenbahnstrecke. Danach weitet sich der Blick über den Großräschener See, der früher natürlich auch ein Tagebau war. Ein Gedenkstein erinnert an abgebaggerte Dörfer.
km 7,3 Am künftigen Ilsekanal lässt sich erahnen, dass es eines Tages Spaß machen wird, mit dem Dampfer über die Seenlandkette zu schippern, die sich dann aus vollgelaufenen Tagebauen gebildet hat. Noch ist der nötige Wasserstand aber nicht erreicht. Doch einen Kanal (fast) ohne Wasser sieht man auch nicht alle Tage. Die Flutung der Tagebaue sollte ursprünglich 2015 abgeschlossen sein, wird aber augenscheinlich noch eine ganze Weile dauern. Weiter geht es zu den IBA-Terrassen, ein Höhepunkt der Tour. Das Besucherzentrum für das Lausitzer Seenland steht an der Kante eines alten Tagebaus, an dessen Hängen Weinreben wachsen. Ein Café lädt zur Rast ein, wer will, kann im nahe gelegen Seehotel auch logieren. Bizarr: ein Jachthafen und eine Seebrücke, die (auch hier noch) auf dem Trockenen stehen. Auf selber Strecke fahren wir zurück zum Ilsekanal, nehmen den Tunnel unter dem Bahngelände und fahren weiter am Ufer des Sedlitzer Sees, dem größten der Lausitzer Seenlandschaft, bis nach Lieske. Hier am Ortsausgang rechts halten und weiter am Ufer des Sedlitzer Sees.
km 31,8 Links führt uns die Tour weiter entlang zum Partwitzer See und dann nach Geierswalde. Zuvor empfiehlt sich an dieser Stelle noch ein kurzer Abstecher geradeaus Richtung „Rostiger Nagel“. Der Aussichtsturm aus Stahl bietet aus 30 Metern Höhe noch mal den vollen Überblick.
km 39,8 Am Geierswalder See schwimmen nicht nur Boote, sondern auch Häuser. Die spektakulären Ferienunterkünfte stehen im Wasser. Ihre Namen erinnern an abgebaggerte Orte. Hier gibt es auch einen schönen Badestrand. Im Dorf grüßt der schiefe Turm der Dorfkirche. Das gut 30 Meter hohe Bauwerk hat sich infolge des Kohleabbaus geneigt. Flott geht es weiter Richtung Kleinkoschen.
km 44,8 In Kleinkoschen führt uns unsere reguläre Route linker Hand einmal um den Senftenberger See. Auf dem Weg zum Stadthafen Senftenberg passieren wir Großkoschen (mit Strandidyll samt Südseeflair auf gelbem Sand). Wer die Strecke in Kleinkoschen lieber abkürzen möchte, fährt stattdessen rechts und gelangt bereits nach rund vier Kilometern zum Stadthafen. Erst 2013 ist das Gelände eröffnet worden. Die moderne Architektur überrascht, es gibt Lokale, Geschäfte, Bademöglichkeiten und Angebote für Wassersportler. Vom Stadthafen geht es vorbei am Schlosspark, durch die Altstadt und zurück zum Bahnhof Senftenberg.
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