S 45: Bei der S-Bahn ist immer noch Sand im Getriebe
Die Inbetriebnahme der S 45 nach Schönefeld ist fraglich. Die VBB will Gespräche, um das Angebot zu verbessern. Wie die Weichen gestellt werden, soll in den nächsten Tagen geklärt werden.
Die Pläne der S-Bahn, ihr Angebot wieder hochzufahren, stehen auf der Kippe. Ungewiss ist, ob am 24. Oktober wieder die Linie S 45 vom Bahnhof Südkreuz zum Flughafen Schönefeld in Betrieb genommen werden kann. Der Plan zum Einsatz weiterer Züge sei bisher nicht so aufgegangen wie gedacht, sagte der Chef des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB), Hans-Werner Franz. Deshalb müsse man über die Schritte zur Verbesserung des Angebots erneut diskutieren. Die S-Bahn bleibt bisher dabei, die Züge der S 45, die seit mehr als zwei Jahren eingestellt ist, vom 24. Oktober an fahren zu lassen.
Franz verweist darauf, dass die S-Bahn zwar begonnen hat, Heizsysteme in die Rohre für den Bremssand einzubauen, doch noch habe das Eisenbahn-Bundesamt das System, zu dem eine automatische Füllkontrolle des Sandbehälters gehört, nicht abgenommen. Beim Aufstellen des Planes für weitere Verbesserungen beim Angebot habe man angenommen, dass das Problem mit dem Bremssand schneller gelöst werde. Da die Gefahr bestehe, dass die Anlagen aufwendig per Augenschein geprüft werden müssen, müsse man überlegen, ob die S 45 jetzt in Betrieb gehen könne. Es sei nicht ausgeschlossen, dass bei Frost die Zahl der Züge erneut nicht ausreiche.
Auch in der Verkehrsverwaltung ist man nicht glücklich mit diesem Schritt zum jetzigen Zeitpunkt. Für die S 45 gebe es derzeit kaum einen Bedarf, wichtiger sei es, bei Zügen auf Hauptstrecken mit mehr Wagen zu fahren, heißt es. Für den Bahnkonzern ist jedoch die schnelle Inbetriebnahme der S 45 wichtig. Das Tochterunternehmen Bex, das mit dem Busbetrieb BVB die Schnellbuslinie SXF1 vom Südkreuz zum Flughafen Schönefeld betreibt, will die Strecke, wie berichtet, am 24. Oktober einstellen. Die Konzession läuft am 30. Oktober ab. Bex und BVB hatten beantragt, die Genehmigung um acht Jahre – und damit auch für Fahrten zum künftigen Flughafen Berlin-Brandenburg – zu verlängern. Das war aber von der Verkehrsverwaltung abgelehnt worden. Ohne Aussicht auf bessere Geschäfte lohne es sich nicht, jetzt zum alten Terminal weiterzufahren, heißt es bei Bex. Bisher gilt die Linie als Verlustbringer.
Der Schnellbus fährt alle 20 Minuten laut Fahrplan in 20 Minuten vom Südkreuz zum Flughafen und zurück. Ursprünglich kostete die Fahrt 6 Euro. Seit der S-Bahn-Krise reicht dafür ein VBB-Fahrschein, der nur drei Euro kostet. Den Einnahmeverlust glich die S-Bahn aus. Sobald ihre Züge wieder fahren, fallen die Ausgleichszahlungen für den Bus weg. Zudem kann der Senat der S-Bahn weniger Geld abziehen, wenn die Züge auf der S 45 wieder fahren.
Wie die Weichen gestellt werden, soll in den nächsten Tagen geklärt werden. Am vergangenen Freitag konnte die S-Bahn 466 Doppelwagen einsetzen; für den zum Jahresende vorgesehenen Betrieb auf allen Linien sind 500 Doppelwagen erforderlich.
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