Großflughafen Schönefeld: BBI könnte doch noch einen Skywalk bekommen
In Berlin-Schönefeld haben die Arbeiten am Terminal für den Flughafen Berlin Brandenburg International begonnen - gerade noch rechtzeitig. Diskutiert wird schon über künftige Erweiterungen.
Später als geplant, aber nach Ansicht der Planer doch noch rechtzeitig, um den Eröffnungstermin Ende 2011 einhalten zu können, haben gestern offiziell die Arbeiten am Rohbau des neuen Abfertigungsgebäudes für den BBI-Flughafen in Schönefeld begonnen. Die Aufträge waren erst im Juni vergeben worden. Der gesamte Terminalkomplex soll nicht teurer werden als 630 Millionen Euro. Die Gesamtkosten des Flughafenausbaus haben sich, wie berichtet, auf 2,2 Milliarden Euro erhöht; 160 Millionen Euro mehr als zuletzt vorgesehen waren. Die Flughafengesellschaft begründet dies vor allem mit Erweiterungen am Terminal und zusätzlichen Abstellflächen für Flugzeuge.
Das Abfertigungsgebäude wird von Anfang an U-förmig gebaut. Ursprünglich wollte die Flughafengesellschaft zunächst auf einen Seitentrakt verzichten. Jetzt aber wird er sofort benötigt. Am 715 Meter langen Hauptpier gibt es nach derzeitigem Stand 15 Fluggastbrücken; die Abfertigung für das weltweit größte Passagierflugzeug Airbus A 380 wird dabei vorbereitet. Die Seitentrakte werden jeweils 350 Meter lang; der Süd-Pier erhält zehn Fluggastbrücken, aus dem nördlichen Trakt, der vornehmlich für Billigflieger gedacht ist, gehen die Passagiere zu Fuß zum Flugzeug. Wer in ein Seitenpier will, muss aber immer erst durch die Geschäftswelt im Hauptterminal gehen, was die Wege erheblich verlängern kann.
Dagegen bleibt es beim Verzicht auf den Bau eines Tunnels zum ersten der für später geplanten Terminalerweiterungsgebäuden. Der Tunnel für 80 Millionen Euro hätte ursprünglich zeitgleich mit dem Flughafentunnel der Bahn errichtet werden sollen, der schon längst in Bau ist. Man wolle jetzt nicht rund fünf Millionen Euro pro Jahr an Zinsen für ein Bauwerk ausgeben, das derzeit noch nicht gebraucht werde, sagte Vorstandsmitglied Thomas Weyer. Zudem überlege man jetzt, den Erweiterungsbau über eine Brücke, Skywalk genannt, mit dem Hauptgebäude zu verbinden. Ein solcher Skywalk, der bereits in den ersten Bauplänen für BBI enthalten war, würde mit rund 40 Millionen Euro um die Hälfte billiger sein als ein Tunnel, sagte Weyer.
Wann der als Satellit bezeichnete Erweiterungsbau erforderlich ist, ließ Weyer offen. In der ersten Ausbaustufe sollen 22 bis 25 Millionen Passagiere pro Jahr abgefertigt werden können. So viele könnte der Flughafen bereits zur Eröffnung haben. Im Hauptterminal gebe es aber auch noch „Luft“, sagte Weyer, der im September zum Flughafen München wechselt. Sein Nachfolger kennt die Materie aber auch bestens, denn Manfred Körtgen ist bisher der Planungschef für den BBI. Er muss nun schaffen, was sich der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit, Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck und Staatssekretär Engelbert Lütke Daldrup aus dem Bundesverkehrsministerium gestern beim Terminal-Baustart gewünscht haben: Dass der Flughafen zu den vorgesehenen Kosten in der vorgesehenen Zeit gebaut wird.
Hoffen können die Planer auch nur, dass es für den ausgebauten Flughafen bald auch eine schnelle Verbindung mit der Bahn aus dem Zentrum der Stadt geben wird. Öffnet BBI wie vorgesehen Ende 2011, gibt es noch keinen Airport-Express, der alle 15 Minuten in gut 20 Minuten den Hauptbahnhof mit dem Flughafen verbinden wird, weil die Dresdner Bahn noch fehlt. Und bei der S-Bahn müssen die Fahrgäste bis 2013 am Ostkreuz umsteigen. Immerhin hat Berlins Bahnchef Ingulf Leuschel gestern versprochen, dass die Arbeiten zwischen Treptower Park und Adlershof, der Zubringerstrecke zum Flughafen, Ende 2011 weitgehend abgeschlossen sein werden. Die Anlagen werden derzeit für rund 350 Millionen Euro saniert.
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