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Gemeinsamer Schulweg – statt einsam und alleine vor dem Rechner zu sitzen.
© Ottmar Winter PNN

Trotz Omikron-Welle in Berlin: Es gibt keinen Grund zur Abkehr vom Präsenzunterricht

Trotz Kinderimpfung und der harmloseren Omikron-Variante will die Linke in Berlin zurück zum Wechselunterricht. Sie sollte sich um andere Themen kümmern. Ein Kommentar

Was ist das Ziel in der Pandemie-Bekämpfung? Diese Frage sollten die Bundesregierung und der Berliner Senat endlich wieder neu beantworten. Insbesondere, wenn es um den Umgang mit Kindern, deren Zukunfts- und Entwicklungschancen geht. Weshalb werden Schüler und jetzt auch Kitakinder pausenlos getestet und dann trotz negativen Ergebnisses in Quarantäne geschickt?

Und warum möchte ausgerechnet die Linkspartei, die damit ihre eigentliche Wählerklientel verprellt, wieder in den Wechselunterricht zurückkehren? Obwohl dies weder von Virologen noch von Kinderärzten gefordert wird und man doch weiß, zu welchem Elend die letzte präsenzfreie Schulzeit in allen Bevölkerungsmilieus geführt hat.

Will man bei Kindern seltene, schwere Krankheitsverläufe wie Long Covid vermeiden, dann ist die Impfung die einzige Lösung. Knapp 150.000 der unter 18-Jährigen in Berlin haben sich bereits dazu entschieden. Denn Omikron trifft so oder so irgendwann jeden.

Oder ist der eigentliche Grund, dass mittels der Kinder und Jugendlichen ungeimpfte Erwachsene geschützt werden sollen? Selbst bei Letzterem hilft die Präsenzpflicht, weil durch Testungen in Schulen Infektionsketten unterbrochen werden. Dass einzelne Kinder- und Jugendliche Absprachen mit ihren Schulen treffen, damit sie bis zur vollständigen Immunisierung zu Hause lernen können, ist schon jetzt mit entsprechender Begründung möglich, von den allermeisten aber gar nicht gewünscht.

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Zeitgleich schlagen Lehrer, Sozialarbeiter und Psychologen Alarm (T+). Probleme wie Essstörungen, Selbstverletzungen und Stresssymptome häufen sich. Selbst als elitär geltende Gymnasien sind davon betroffen. Die permanenten Diskussionen über härtere Maßnahmen machen suizidgefährdeten Jugendlichen noch mehr Angst, heißt es aus den Psychiatrien.

Anstatt nur schließen zu wollen, fehlt es an Programmen, die lockdowngeschädigten Jugendlichen wieder aufzubauen. Früher war das ein Lieblingsfeld linker Politik. Aber Corona hat auch hier viele Gewissheiten verändert.

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