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Die Berliner Stadtautobahn. Deckel drauf, das fänden viele Bürger gut.
© picture alliance / Kay Nietfeld/

Mehr Geld für Umwelt und Verkehrswende: Erste Million für einen Autobahndeckel

Der Verkehrs- und Umweltausschuss des Abgeordnetenhauses spendiert zusätzliche Millionen für klima- und bürgerfreundliche Projekte.

Für die Überdeckelung der Stadtautobahn A 100 wollen die Regierungsfraktionen SPD, Linke und Grüne eine Million Euro aus dem Landeshaushalt locker machen. Dieses Geld reicht allerdings nur für eine Machbarkeitsstudie und erste Konzepte. Die Senatsverwaltungen für Verkehr und für Stadtentwicklung haben sich darauf geeinigt, dass als erstes Pilotprojekt die Überdeckelung der Autobahn zwischen Knobelsdorffbrücke und Kaiserdammbrücke untersucht werden soll.

Erst wenn feststeht, dass ein solcher Deckel technisch und finanziell realisierbar ist, könnten stadtplanerische Konzepte unter Beteiligung der Bürger entwickelt werden, teilte die Stadtentwicklungsverwaltung dem Abgeordnetenhaus mit.

Technische Machbarkeit für Überdeckelung der A100 soll geprüft werden

Die eine Million Euro für die Machbarkeitsstudie soll auf Initiative der SPD-Fraktion am heutigen Donnerstag im Parlamentsausschuss für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz im Rahmen der Haushaltsberatungen für 2020 und 2021 freigegeben werden.

Im Mai hatten sich alle Fraktionen im Abgeordnetenhaus, mit Ausnahme der AfD, dafür ausgesprochen, die Überdeckelung von Teilen der Stadtautobahn zu prüfen. Vorbild ist Hamburg: Dort gibt es schon an drei Stellen der Stadtautobahn einen Deckel. Für die Anwohner wird es leiser, die Luft wird besser und die Fläche auf dem Deckel lässt sich für andere Zwecke nutzen. Etwa für Grünanlagen oder neue Wohnungen.

Rein theoretisch wären in Berlin Verkehrsstraßen von insgesamt 500 Kilometern Länge überbaubar. In der aktuellen Diskussion geht es um Autobahnabschnitte in Trogbauweise, das sind Tunnel ohne Dach. Der Britzer Autobahntunnel ist dagegen ein gutes Beispiel für eine geschlossene Verkehrsfläche. Über der mehrspurigen Schnellstraße gibt es Grünanlagen, Spielplätze und Radwege.

Weitere Millionen für Fußgänger, Kleingärten und Straßenbäume

Der Verkehrs- und Umweltausschuss wird mit rot-rot-grüner Mehrheit außerdem zusätzliche Mittel für die Sicherheit von Fußgängern freigeben: 3 Millionen Euro zur Verbesserung der Fußwege, weitere 1,55 Millionen Euro für die Schulwegsicherheit, eine Million Euro für Zebrastreifen und andere "Querungshilfen" und 2 zusätzliche Million Euro für den Umbau gefährlicher Kreuzungen. Auch dieses Geld soll in den Landeshaushalt für die nächsten beiden Jahre eingestellt werden.

Außerdem erhält die Stiftung Naturschutz zusätzlich 2,7 Millionen Euro für mehr Personal, für die mobile Umweltbildung an Schulen sowie "Anti-Müll-Initiativen". Mit einer weiteren Million Euro sollen neue Straßenbäume gepflanzt werden, um die Verluste der zurückliegenden Hitzesommer auszugleichen. Zusätzliche Gelder gibt es auch für Kleingartenanlagen, den Bau neuer Springbrunnen und Wasserspender sowie die Begrünung und Solarbedachung von Bushaltestellen.

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