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Zensiere dich selbst! Viele YouNow-Nutzer handeln fahrlässig, meint unser Autor.
© screenshot/ tsp

YouNow: "Einfach nur reden"

Ja, man sollte im Internet nicht so viel von sich preisgeben. Das haben wir schon so oft gehört. Und dann kommt YouNow.

Das ist Anna Maria*. Ich weiß wie sie heißt, wie alt sie ist, wann sie Geburtstag hat, was für Haustiere sie hat, auf welche Schule sie geht, wie lange sie Morgen Schule haben wird, ungefähr wo sie wohnt und natürlich wie sie aussieht. Und dafür musste ich gar nicht recherchieren, ich habe nur ungefähr fünf Minuten ihren Stream auf YouNow geguckt.

YouNow ist eine Internetseite, auf der jeder, der einen Computer mit Webcam oder ein Smartphone mit der YouNow-App besitzt, einen Livestream starten kann. Eigentlich ist das Programm für Youtuber und andere „Promis“ gedacht, die so mit ihren Fans Kontakt halten und Fragen beantworten können. Da man die „Youtube-Stars“ immer nur in ihren Videos sieht, in denen sie sich ja meistens anders verhalten, als im echten Leben, erhält man in den Streams spannende Einblicke in das Privatleben seiner Idole und kann mit ihnen chatten.

Allerdings sind die meisten „YouNower“ junge Mädchen, die sich aus Langeweile alleine, oder mit einer Freundin vor die Webcam setzen und ihre Zuschauer unterhalten, indem sie singen, tanzen oder einfach nur reden. Solche Streams haben oft bis zu 200 Zuschauer, ähnliche auf Englisch manchmal sogar 5000.  

Vor Stalkern scheinen die „YouNower“ keine Angst zu haben – meinen jedenfalls einige auf Nachfrage. Dabei warnen nicht nur Daten- und Jugenschutzexperten wie Markus Merkle vor dem Trend des Streamens, sondern auch Youtuber wie Tooncraft oder MrTrashpack. Man weiß ja nie, wer alles zuschaut.

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*Name geändert

Maurice Beringuier, 15

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