Linksextreme Krawalle in Berlin: Eine ziemlich schäbige Aktion
Linksextremisten als Zerstörungskommandos: Irgendwelche die Gewalt glorifizierenden Rechtfertigungen sind angesichts der Tatorte fehl am Platze. Ein Kommentar.
Linker Mob, Straßenterror – wenn es um die nächtlichen Zerstörungen in Kreuzberg und Neukölln und deren Urheber geht, findet der Innensenator drastische Formulierungen. Bei seinen Schuldzuweisungen dürfte Frank Henkel richtig liegen, seine Wut erklärt sich auch aus der Hilflosigkeit der Polizei gegenüber solchen Taten. Zerstörungskommandos auf Fahrrädern im Schutz der Dunkelheit sind kaum zu fassen. Das ist ja das Perfide dieser Form von Straßenkriminalität. Um Verunsicherung der Bevölkerung geht es, um sonst nichts. Irgendwelche die Gewalt glorifizierenden Rechtfertigungen sind angesichts der Tatorte Gerede.
In der Flottwellstraße entstanden zwar teure Wohnungen, aber da wurde weder jemand vertrieben, noch wurde gentrifiziert. Auf der einen Straßenseite lagen vor allem abgeräumte Gewerbegrundstücke, auf der anderen unbebautes Gelände. In Neukölln demolierten die Täter keine Luxusautos, sondern in die Jahre gekommene Mittelklassewagen. Eine ziemlich schäbige Aktion, und vermutlich vor allem eine Art von Revanche für den martialischen Polizeieinsatz in der Rigaer Straße. Dass es danach der militanten Linken nicht gelang, eine friedliche Demonstration in neue Gewalt umzufunktionieren, wird den letzten Krawallen zusätzliche Treibkraft gegeben haben.