zum Hauptinhalt
Zimmernachbarin. Auch Schauspielerin Kunis ist derzeit in der Stadt.
© dpa

Timberlake und Kunis: Ein Freund, ein guter Freund

Popstar Justin Timberlake und Darstellerin Mila Kunis stellten ihren Film vor – und verfluchten das Wetter

Justin Timberlake guckt aus dem Hotelfenster des Adlon auf den Pariser Platz und zieht die Augenbrauen hoch. „Shitty weather.“ Auf Deutsch schiebt er noch schnell ein „Entschuldigung“ hinterher. Warum sollte es einem Superstar auch anders gehen als den Berlinern, die das Wetter seit Wochen verfluchen. Statt einem roten Teppich und kreischenden Fans empfing nicht aufhörender Regen den 30-Jährigen. Als Sänger („Cry Me a River“, „SexyBack“) hat er nahezu alles erreicht, als Schauspieler („Bad Teacher“) hat er die großen Erfolge noch vor sich. Mit Kollegin Mila Kunis, 27, („Black Swan“) und Regisseur Will Gluck kam er am Freitag in die Stadt, um für die romantische Komödie „Freunde mit gewissen Vorzügen“ zu werben.

Die drei werden von Zimmer zu Zimmer geschoben, zwanzig Minuten dauern die Fragerunden der Journalisten. Zwischendurch huscht eine Stylistin über die Gänge, in der Hand hat sie ein Stück langes, dunkles Kunsthaar. Vor den Räumen warten Muskelprotze mit Funk im Ohr. „Alles klar“, sagt Timberlake auf Deutsch, er trägt weißes Hemd, schwarzes Jacket, Bluejeans und ist sichtlich müde. Gerade kommt die Gruppe von der Filmpremiere aus Moskau, am Abend sollte die Promotour weiter nach Paris gehen. Der schauspielernde Sänger kommt immer häufiger nach Berlin. Waren es früher die Konzerte, stellt er nun seine Filme vor. „Das erste Mal war ich sechs oder sieben Jahre nach dem Mauerfall hier“, sagt er. „Amazing, das war eine riesige Feier.“ Er liebe die Stadt und die deutsche Kultur und sei oft in Deutschland. Er gehe gerne zum Italiener „Bocca di Bacco“ in der Friedrichstraße: „Ich liebe es zu essen.“ Oder er tröste sich mit deutschem Bier, bei dem miesen Wetter. Vor zwei Jahren stellte Timberlake auf der Modemesse Bread & Butter die Kollektion seines Labels William Rast vor. Vergangenen Herbst warb er für den Facebook-Film „The Social Network“. „Ich nutze keine Social Networks“, sagte er damals. Dafür kauft er sie. Im Juni erwarb er Anteile der Plattform MySpace. Fragen dazu waren am Freitag aber ebenso unerwünscht wie zur Musikkarriere. Ein neues Album kündigte Timberlake, der mit der Boyband NSYNC berühmt wurde, schon für Herbst an. Im Film singt er auch einige Mal, kurz und eher schräg. „Es war nicht schwer, ihn dazu zu überreden“, sagt Regisseur Will Gluck, „obwohl er ja nicht gut singen sollte.“

Kaum zu glauben, dass einer wie Timberlake mit Selbstzweifeln kämpft. Er denke oft daran, dass die Leute ihn vielleicht nicht mehr sehen wollen – „meine eigene Unsicherheit“, sagt er. Als Schauspieler müssten Kunis und er sich noch beweisen, sagen beide. Die gebürtige Ukrainerin Kunis wurde durch die Serie „Die wilden Siebziger“ bekannt, im vergangenen Jahr tanzte sie mit Natalie Portman im Ballettdrama „Black Swan“.

In „Freunde mit gewissen Vorzügen“, der am 8. September in die Kinos kommt, probieren Artdirector Dylan (Timberlake) und Headhunterin Jamie (Kunis) aus, ob eine kumpelhafte Sex-Beziehung ohne Liebe funktioniert. Dabei konnten sich beide Schauspieler genau kennenlernen: Über zwei Wochen drehten sie nackt im Bett. Kein Wunder, dass Gerüchte aufkommen, dass beide auch im echten Leben ein Paar seien. Vergeben ist jedenfalls keiner von ihnen. Kunis trennte sich im Januar von Kinderstar Macaulay Culkin („Kevin - Allein zu Haus“), Timberlake und Schauspielkollegin Jessica Biel verkündeten die Trennung zwei Monate später. Zuvor war er mit Cameron Diaz und Britney Spears liiert.

Ob Paar oder nicht, wie PR funktioniert, wissen Timberlake und Kunis jedenfalls. Bei den MTV Awards im Juni begrapschten sie sich auf der Bühne. Darin hat Timberlake Erfahrung, beim Finale der amerikanischen Footballliga 2004 entblößte er die rechte Brust von Janet Jackson. Vor wenigen Wochen wurde Kunis von einem US-Soldaten per Online-Video zu einem Ball der Marine eingeladen, vor laufender Kamera sagte sie zu. Da konnte auch Timberlake schlecht ablehnen, als in einem weiteren Video eine Soldatin ihn zum Tanz bat. Wenn es der Terminkalender denn zulasse, sagte er. In Berlin erlaubte der nur Promotion.

Zur Startseite