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Verschiedene Abschnitte der Stadtautobahn könnten einen Deckel erhalten. Das wird allerdings kostspielig. Foto: Paul Zinken/dpa
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A100: Ein Dach für die Autobahn

Rot-Grün im Bezirk Tempelhof-Schöneberg will die A100 überbauen und die Westtangente verkleinern.

Die Überlegungen für eine Überbauung der Stadtautobahn gehen weiter. Nachdem der Verkehrsausschuss des Abgeordnetenhauses den Senat aufgefordert hat, eine Machbarkeitsstudie zur „Deckelung“ der A100 in Charlottenburg zwischen Kaiserdamm und Knobelsdorffstraße in Auftrag zu geben, gibt es jetzt auch einen Vorschlag aus Tempelhof-Schöneberg.

Weniger Lärm, mehr Fläche für Stadtquartier

SPD und Grüne in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) schlagen vor, die A100 im Bereich des Kreuzes Schöneberg zu überbauen. Außerdem soll die sechsspurige Westtangente zwischen Steglitzer Kreisel und Sachsendamm, die A103, die als Autobahn gilt, zu einer normalen Stadtstraße zurückgestuft und „die raumgreifenden Verbindungsschleifen“ des Autobahnkreuzes zurückgebaut werden.  Einen entsprechenden Antrag bringen die Fraktionen am heutigen Mittwoch in die BVV ein. Damit solle die Planung, die sich ab den Sechzigerjahren an den Idealen einer autogerechten Stadt orientierte, korrigiert werden.

Mit der von uns vorgestellten Überdeckelung kann am Schöneberger Kreuz nicht nur eine deutliche Verbesserung des Lärmschutzes der Umgebung erreicht werden, sondern in erheblichem Umfang Fläche für ein ganzes neues Stadtquartier gewonnen werden“, sagte der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende in der BVV, Christoph Götz-Geene. Der Verkehr auf der derzeitigen Westtangente lasse sich auf einer vierspurigen Stadtstraße abwickeln.

CDU lehnt Straßenrückbau ab

Kritik an den Rückbauplänen für die Westtangente kommt von der CDU. „Es ist absurd, in einer wachsenden Stadt immerzu einen Rückbau von Straßen zu fordern. Den Vorschlag von Rot-Grün in Tempelhof-Schöneberg, die Westtangente der A103 mit nur noch vier Fahrspuren in eine Stau-Tangente zu verwandeln, lehnen wir daher ab“, sagte der verkehrspolitische Sprecher der Union im Abgeordnetenhaus, Oliver Friederici.

Die rot-rot-grüne Koalition möchte verschiedene Autobahn- und Bahnstreckenabschnitte mit einem Deckel überbauen, um so Platz für Grünflächen, Sport- und Freizeitanlagen sowie für den Wohnungsbau zu gewinnen. Außerdem könnten Stadtviertel, die durch Schienentrassen oder Autobahnschneisen getrennt sind, wieder miteinander verbunden werden.

Als Vorbild und als ein Beispiel moderner Stadtraumgewinnung gilt der Britzer Tunnel, der rund 1700 Meter lang ist und 184 Millionen Euro kostete. Auf der zehn Hektar großen Tunneldecke wurden 650 Bäume gepflanzt und sechs Spielplätze angelegt.

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