Pläne für alte Abhörstation: Eigentümer streiten um den Teufelsberg
Die Eigentümer der einstigen Abhörstation der Alliierten auf dem Teufelsberg sind sich nicht mehr einig darüber, wie sie die Ruine künftig nutzen wollen.
Eine Gruppe um den Kölner Architekten Hartmut Gruhl plant ein Ausflugslokal, ein Museum, Veranstaltungsräume, historische Forschungsstätten und Archive. Doch ein anderer Teil der Investorengemeinschaft orientiert sich offenbar wieder am gescheiterten alten Konzept. Ähnlich wie Ende der 90er Jahre sehen ihre Pläne nach Tagesspiegel-Informationen ein Tagungshotel, Lofts und Büros vor - wenn auch in etwas kleinerem Ausmaß als damals.
Der Konflikt zeigte sich jetzt im Charlottenburg-Wilmersdorfer Stadtentwicklungsausschuss, wo Projektentwickler Erhard Dörr für Gruhl sprach. Es gehe nur um die „Umnutzung und Revitalisierung“ der maroden Gebäude und Kuppeltürme, für die Gruhl bereits 2011 Denkmalschutz beantragt hatte. Das Landesdenkmalamt hat darüber noch nicht entschieden. Dörr gab zu, es bestehe ein „gewisser Diskussionsbedarf“ unter den Eigentümern. Baustadtrat Marc Schulte (SPD) sagte, diese hätten „ein Problem“.
Miteigentümer um Architekt Hanfried Schütte, die 50 Prozent der Anteile besitzen, haben ihre größeren Pläne vor wenigen Tagen im vertraulichen Gespräch mit Schulte und Stadtentwicklungs-Staatssekretär Ephraim Gothe vorgestellt. Doch der Senat hat den Berg längst zum Waldgebiet erklärt – dort darf nichts mehr gebaut werden. Stadtrat Schulte sagt deshalb, es habe bei dem Treffen „sehr unterschiedliche Positionen“ gegeben.
Projektentwickler Dörr hofft nun auf einen baldigen Denkmalschutz. Dann könnten sich die Investoren auf Gruhls bescheidenere Ideen verständigen, glaubt er.
Cay Dobberke
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