Brandenburger Freiheitspreis: Ehrung für Cottbusser Gedenk-Initiative
Am 11. Oktober wird zum ersten Mal der Brandenburger Freiheitspreis verliehen. Schirmherr ist Außenminister Frank-Walter Steinmeier .
Brandenburg hat jetzt einen Freiheitspreis. Das erste Mal wird er am 11. Oktober im Dom zu Brandenburg/Havel, der Wiege der Mark, verliehen – an das Menschenrechtszentrum im früheren DDR-Zuchthaus Cottbus. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert und wird künftig alle zwei Jahre an Personen oder Institutionen vergeben, die zur Verwirklichung des Freiheitsgedankens beitragen haben. Schirmherr ist Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD). Er hat seinen Wahlkreis in Brandenburg/Havel und hält beim Festakt zur Preisverleihung die Laudatio.
Der Domstift hatte den Preis 2015 Ausgelobt worden war der Preis im 2015 vom Domstift, Anlass war das zum 850. Jubiläum der Dom-Gründung ausgelobt. Steinmeier hatte im Oktober im Tagesspiegel dazu geschrieben, die Geschichte des Doms zeige, dass die Freiheit ein Wert sei, „der immer schon und auch heute noch besonderer Pflege bedarf“. In Cottbus waren in der DDR vor allem politische Häftlinge inhaftiert. Frühere Insassen gründeten 2007 das Menschenrechtszentrum. Seit 2011 gehört dem Verein das Gefängnisareal, seit 2012 betreibt er die Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus.
Fünfköpfige Jury
Das ist nach Angaben des Domstifts einmalig in Deutschlands Gedenkstättenlandschaft. Der Verein will vor allem junge Menschen für die Werte von Freiheit, Demokratie und Rechtsstaat gewinnen. „Gerade vor dem Hintergrund aufkeimender nationalistischer Tendenzen wollen wir besonders jungen Menschen zeigen, wie schutzbedürftig die Demokratie ist“, sagte Vereinschefin des Menschenrechtszentrums, Sylvia Wähling. Altbischof Wolfgang Huber, als Domdechant des Aufsichtsgremiums des Domstifts und Chef der Preis-Jury, lobte, das Menschenrechtszentrum verbinde die Erinnerung an das Schicksal politischer Gefangener mit dem Einsatz für Menschen- und Bürgerrechte.
Übrigens sitzen in Hubers fünfköpfige Jury neben Huber nur Berliner, drei der fünf Juroren sind SPD-Mitglied. Das Gremium besteht neben Huber aus BVG-Chefin Sigrid Nikutta, Schriftsteller Jakob Hein, Jutta Allmendinger,Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin, und HU-Juraprofessor Christoph Möller von der Humboldt-Universität. Der Brandenburger Freiheitspreis sei nicht regional gebunden, hieß es. Laut Statut ist bei Preisträgern ein Brandenburg-Bezug wünschenswert, aber nicht zwingend.