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Gedenken in DDR-Uniformen.
© Theo Heimann

Am Sowjetischen Ehrenmal: Ehemalige Angehörige einer Stasieinheit marschieren auf

Zur Feier zum „Tag des Sieges“ am Sowjetischen Ehrenmal in Treptow kamen am Donnerstag ehemalige Angehörige einer DDR-Einheit. In alten Stasi-Uniformen, deren Verbot schon einige Politiker forderten.

Sie trugen alte Uniformen des „Wachregiments Feliks Dzierzynski“, dieses unterstand dem Ministerium für Staatssicherheit. Verboten ist ein solcher Auftritt nicht, auch bei den Waffen soll es sich nach Polizeiangaben nicht um scharfe Waffen, sondern um sogenannte Theaterwaffen gehandelt haben. Zuletzt hatte es vor zwei Jahren Proteste von Opferverbänden gegeben, als 100 Exoffiziere der Nationalen Volksarmee im Tierpark Friedrichsfelde den 55. Jahrestag der NVA-Gründung begingen. Damals hatte das Polizeipräsidium erklärt, dass die NVA keine verbotene Organisation sei und das Tragen der Uniform keine strafbare Handlung. Da die NVA nicht mehr als Armee existiere, machten sich die Uniformträger auch keiner Amtsanmaßung schuldig: Dies gelte auch für die Stasieinheit, hieß es jetzt.

Einzelne CDU-Politiker hatten vor zwei Jahren ein Verbot für DDR-Uniformen gefordert, hatten sich damit aber nicht durchsetzt. Verboten ist nur das Tragen von Nazikennzeichen, weil diese Symbole einer verbotenen Organisation sind. Im Internet lassen sich alte DDR-Uniformen aller Art problemlos kaufen. Vor dem Brandenburger Tor oder am Checkpoint Charlie posieren außerdem Schauspieler für Touristen, um Geld zu verdienen.

Jörn Hasselmann

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