Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg: East Side Gallery soll Weltkulturerbe werden
Weil die East Side Gallery „bedeutsame Abschnitte der Menschheitsgeschichte" symbolisiere, soll sie nach Meinung der Grünen in Friedrichshain-Kreuzberg zum Weltkulturerbe erklärt werden.
Berlins Zuschauermagnet 2034: das Unesco-Weltkulturerbe East Side Gallery. Eine Vision, natürlich, aber die Grünen in Friedrichshain-Kreuzberg haben diese Vorstellung. Der Plan läuft freilich erst mal auf kleinster Ebene: Die Grünen haben beantragt, die BVV Friedrichshain-Kreuzberg soll beschließen, dass das Bezirksamt den „zuständigen Stellen des Landes“ quasi Druck macht. Die sollen sich bei der Kultusministerkonferenz dafür einsetzen, dass das künstlerisch wertvoll bemalte Mauerstück auf die Vorschlagsliste für die Welterbeliste kommt. Begründung: Das Denkmal symbolisiere „bedeutsame Abschnitte der Menschheitsgeschichte“. Kani Alavi, Vorsitzender der „Künstlerinitiative East Side Gallery“, muss lachen, als er von dem Antrag hört. „Diesen Vorschlag habe ich schon vor 15 Jahren gemacht“, sagt er dem Tagesspiegel. Dann ist Schluss mit lustig. „Ich bin dagegen, dass die Grünen jetzt damit Werbung machen.“ Sein Verein, der Künstler vertritt, die die Gallery gestaltet haben, sei nicht gefragt worden, was er von dem Antrag halte. Immerhin: „Dass die Gallery Weltkulturerbe wird, finde ich schon gut.“ 118 Künstler aus 21 Ländern haben 1990 den ehemaligen Mauerabschnitt mit 106 Bildern bemalt. Millionen Touristen haben die bisher betrachtet. fmb