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Berlinale-Chef Dieter Kosslick holt den Glamour in die Stadt.
© picture alliance / dpa

Berlinale-Eröffnung: Diese Stars schreiten bald über den roten Teppich

Zum Start des Berliner Filmfests werden einige Promis erwartet, darunter Colin Firth, Charly Hübner und Marie Bäumer.

Das geht ja gut los: zur Berlinale-Eröffnung ein Animationsfilm, „Isle of Dogs“ von Wes Anderson. Nichts gegen dieses Genre, es hat ja auch nach Disneys „Dschungelbuch“ noch tolle Trickfilme gegeben, wenngleich es seither nie wieder jemand so überzeugend mit Gemütlichkeit probiert hat wie Balu der Bär.

Das Problem des Animationsfilms ist vielmehr der mangelnde Glamourfaktor, kommen doch solche Werke in der Regel – ja, schon gut, Roger Rabbit, dein Zusammenspiel mit Bob Hoskins war die Ausnahme – ohne Stars aus.

Immerhin es gibt Tricks, um diesen Mangel auszugleichen: berühmte Synchronsprecher, in diesem Fall Zelebritäten wie Frances McDormand, Scarlett Johansson, Edward Norton oder Tilda Swinton. Freilich steht deren Kommen derzeit nicht mal gerüchteweise in Aussicht. Und dies, obwohl eine Berlinale ohne die unentwegte Tilda eigentlich nicht komplett ist.

Märchenhafter Stoff

Aber einige Namen sickern doch langsam durch, Jeff Goldblum beispielsweise, der den Hund „Duke“ spricht und vielleicht schaut sogar Bill Murray („Boss“) vorbei. Sie alle sind Bewohner von Trash Island, wohin die Behörden von Megasaki City ihre bellenden Vierbeiner nach Ausbruch einer globalen Hundeseuche verbannt haben. Ein kleiner Junge macht allerdings nicht mit, kapert ein Fluggerät, will auf der Insel seinen geliebten Hund Spot suchen. Mehr demnächst auf Ihrer Berlinale.

Für "Isle of Dogs" lieh Jeff Goldblum seine Stimme.
Für "Isle of Dogs" lieh Jeff Goldblum seine Stimme.
© D. Moloshok/REUTERS

Ein märchenhafter Stoff, und dass es in Märchen auch ziemlich traurig zugehen kann, weiß man ja nicht erst seit den Brüdern Grimm. „The Happy Prince“ von Oscar Wilde, veröffentlicht 1888, also sieben Jahre vor dem Skandal um seine Homosexualität, ist so ein Märchen.

Es handelt von der mit Gold und Edelsteinen geschmückten Statue des glücklichen Prinzen, der sich über das Leid und die Armut in der Welt grämt, und eine Schwalbe bittet, Bedürftigen Teile seines Schmucks zu überbringen. Zuletzt ist er völlig unansehnlich, wird eingeschmolzen bis auf sein Herz, dessen sich Gott selbst erbarmt.

"7 Days in Entebbe" außer Konkurrenz

Rupert Everett hat diese Geschichte, nein, nicht zu einem Märchenfilm inspiriert, vielmehr zu einem teilweise albtraumhaften Rückblick auf das anfangs so glanzvolle, dann ruinierte Leben des Schriftstellers. Er selbst hat das Drehbuch geschrieben, erstmals Regie geführt und dann auch noch die Hauptrolle übernommen. Oscar Wildes treue Ehefrau wird von Emily Watson gespielt, die Everett neben Colin Morgan, Edwin Thomas und möglicherweise auch Colin Firth auf dem roten Teppich vor dem Berlinale-Palast begleiten wird.

Bill Murray kommt vielleicht zur Berlinale. Vielleicht auch nicht.
Bill Murray kommt vielleicht zur Berlinale. Vielleicht auch nicht.
© F.Senna/AFP

Nach dem Iren Oscar Wilde ist in Berlin immerhin ein Irish Pub in der Friedrichstraße benannt, auch bietet das Restaurantcafé „Wilde Oscar“ in der Niebuhrstraße, ein Projekt der Schwulenberatung Berlin, zugleich „Essen und Kultur“.

Jitzchak Rabin, Friedensnobelpreisträger und ehemaliger Ministerpräsident Israels, hat es als Namensgeber sogar zu einer Straße gebracht, gar nicht weit vom Berlinale-Palast entfernt, in dem als Wettbewerbsfilm außer Konkurrenz „7 Days in Entebbe“ läuft, mit Rabin als Filmfigur, gespielt von dem israelischen Schauspieler Lior Ashkenazi. Es geht um die Entführung einer Air-France-Maschine durch palästinensische und deutsche Terroristen im Sommer 1976, die im ugandischen Entebbe durch israelische Spezialkräfte beendet wurde.

Rosamund Pike hat ihr Kommen bereits zugesagt.
Rosamund Pike hat ihr Kommen bereits zugesagt.
© C. Ratcliffe/AFP

Daniel Brühl und Rosamund Pike spielen darin die Terroristen Wilfried Böse und Brigitte Kuhlmann, die wie die fünf übrigen Mitglieder des Terrorkommandos bei der Befreiungsaktion getötet wurden, ebenso wie drei Geiseln, etwa 20 ugandische Soldaten und der Anführer der Israelis, Yonatan Netanyahu, älterer Bruder des israelischen Ministerpräsidenten. Regisseur José Padilha wird den Film mit Brühl, Pike, Ashkenazi und dem Schauspieler Omar Berdouni auf der Berlinale präsentieren.

Charly Hübner gibt sich die Ehre

Auch Romy Schneider, Hauptfigur des Wettbewerbsfilms „3 Tage in Quiberon“, hat eine besondere Beziehung zu Berlin, und auch nach ihr ist hier eine Straße benannt, fernab der Berlinale, in Haselhorst. In Berlin hatte die junge Schauspielerin das erste Mal vor der Kamera gestanden, und hier hatte sie auch ihren letzten Film gedreht, „Die Spaziergängerin von Sans-Souci“. Bei der Eröffnung des Europa-Centers 1965 hatte sie ihren späteren Ehemann Harry Meyen kennengelernt, im Rudolf-Virchow-Krankenhaus war ihr Sohn geboren worden.

Nun also läuft, sozusagen stellvertretend für Romy, Marie Bäumer über den roten Teppich, Darstellerin ihrer weltberühmten Kollegin in Emily Atefs Film. Neben den beiden werden auch Charly Hübner und Robert Gwisdeck erwartet. Der eine mimt den Fotografen Robert Lebeck, der andere den „Stern“-Reporter Michael Jürgs, die 1981 Romy Schneider im bretonischen Quiberon für ein Interview besuchten, das sich dann zu einem tagelangen Katz-und-Maus-Spiel zwischen dem Interviewer und dem Star entwickelte. Es ist nur zu hoffen, dass es Marie Bäumer den Journalisten nicht so schwer macht.

Charly Hübner freut sich schon.
Charly Hübner freut sich schon.
© imago/Future Image

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