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Berlins berühmtester Wurstbude ist das scharfe S abhandengekommen.
© privat

Prenzlauer Berg in Berlin: Diebe klauen Konnopke's das ß

Die Currywurstbude ist ein Imbi: Thomas Wochnik sucht den verschwundenen Buchstaben. War es das "S"?

In der Nacht zum 1. August ereignete sich ein Skandal an der vielleicht wichtigsten Berliner Currywurstinstitution: „Konnopke’s“, in der Schönhauser Allee, ist nunmehr nur noch ein Imbi. Das „Buckel-S“ aus dem Schriftzug wurde entwendet, geraubt, womöglich entführt. Bisherige Ermittlungen im nahen Umfeld verliefen ergebnislos. Das „ß“ habe in letzter Zeit keinerlei Streit gehabt und kein auffälliges Verhalten gezeigt, das Besorgnis hätte aufkommen lassen. Jeden Morgen habe es zuverlässig die Fassade des Imbiss geziert, sei nie zu spät gekommen.

Auch seien keinerlei Feinde bekannt.

Ich fürchte, es handelt sich um eine Eß-Störung.

schreibt NutzerIn Xochpilli

Indizien ließen zunächst das „S“ in den Fokus der Ermittler geraten. Mit der Einführung der Großschreibung des „ß“, habe das „S“ deutlich an Bedeutung im Sprach- und vor allem Schriftgebrauch eingebüßt. Diese jährte sich zwei Tage vor der Tat. Es wäre nicht die erste durch Konkurrenz motivierte Straftat gewesen. Entlastung brachte allerdings das Apostroph, das ein stichfestes Alibi für die Tatzeit liefern konnte.

Dass es sich nach all den Jahren des mühsamen Dienstes selbst eine Auszeit gegönnt haben könnte, halten Freunde für unwahrscheinlich. Sicher sei der perspektivlose Dienst ohne Beförderung nicht immer einfach gewesen, vor allem körperlich: einen sichtbaren Buckel habe es mit der Zeit bekommen. Aber es habe sich doch immer wohlgefühlt, habe Angebote der Konkurrenz stets ausgeschlagen.

Die Bevölkerung wird um Mithilfe gebeten: wer einem rot lasierten „ß“ aus Plexiglas mit den Maßen 35cm x 24cm begegnet oder andere weiterführende Hinweise liefern kann, melde sich bitte bei Familie Konnopke von Konnopke’s Imbi. Ein Finderlohn ist ausgeschrieben.

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