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Türöffner. Die neuen Züge für das Kleinprofil sind schon da, aber die BVG braucht auch neue Waggons für das Großprofil.
© dpa

Investitionsprogramm des Senats: Die U-Bahn kommt zu langsam

58 Millionen Euro erhält die BVG vom Senat. Das Geld reicht für sieben neue U-Bahn-Züge. Allerdings müssen die erst entwickelt und erprobt werden. Die BVG sucht nach schnelleren Lösungen.

Bei der BVG laufen die Planungen auf Hochtouren. 58 Millionen Euro hat der Finanzsenator ihr für den Kauf neuer U-Bahnen bewilligt, die das Unternehmen auch dringend braucht. Züge stehen aber nicht abholbereit bei einem Hersteller. Ein neues Fahrzeug zu entwickeln, zu erproben und zu bauen, dauert rund fünf Jahre. Die BVG muss aber schnell an neue Züge gelangen, damit sie den vom Senat gewollten und bestellten Mehrverkehr übernehmen kann. Nach Tagesspiegel-Informationen prüft man jetzt, ob für andere Städte vor Kurzem gebaute Züge so angepasst werden können, dass sie auch durch Berliner Tunnel passen.

Dabei geht es um die 2,65 Meter breiten Zügen für das sogenannte Großprofilnetz der Linien 5 bis 9. Bei den Kleinprofillinien U 1 bis U 4 sind die Bahnen nur 2,30 Meter oder - wie die neuen – bis zu 2,40 Meter breit.

Beschafft werden sollen nach Angaben der Finanzverwaltung nach den aktuellen Planungen sieben Züge mit je sechs Wagen, wie sie im Großprofil üblich sind. Die zuletzt beschaffte Baureihe H, bei der die Züge zum ersten Mal durchgehend begehbar waren, könnten nicht nachbeschafft werden, heißt es bei der BVG. Verträge mit dem Hersteller Bombardier gebe es nicht mehr. Und auch technisch seien die Fahrzeuge durch die inzwischen erfolgte Weiterentwicklung nicht mehr zeitgemäß.

Wegen Wagenmangel fallen Fahrten aus

Der Fahrzeugbestand reicht derzeit gerade aus, um das bestehende Angebot fahren zu können. Schon jetzt gibt es häufig Engpässe, weil oft mehr Züge als im Wartungsplan vorgesehen in die Werkstatt müssen. Statt mit sechs sind die Züge im Großprofil dann nur mit vier Wagen unterwegs, wie zuletzt mehrfach auf der U 6 (Alt-Tegel–Alt-Mariendorf), die zu den am stärksten genutzten zählt. Und sie muss derzeit zudem auch noch einen Teil der Fahrgäste aufnehmen, die wegen der Sperrung des Nord-Süd-Tunnels dort nicht mehr mit der S-Bahn fahren können. Der Wagenmangel führt auch dazu, dass Fahrten ausfallen.

Das Durchschnittsalter der Berliner U-Bahnen liegt bei rund 25 Jahren. Üblicherweise werden Fahrzeuge nach 30 Jahren durch neue ersetzt. Bei der BVG müssen sie noch viel länger laufen, weil es fürs Großprofil seit Jahren keine neuen Fahrzeuge gegeben hat. Um den Fahrzeugpark zu verjüngen, sind Milliarden erforderlich.

Lediglich im Kleinprofilnetz konnte die BVG nach einer Finanzierungszusage durch den Senat den Kauf neuer Züge auf den Weg bringen. Der erste Vorserienzug mit vier Wagen ist vor Kurzem eingetroffen, ein weiterer folgt demnächst. Dann wird die BVG die Neuen rund ein Jahr testen, ehe – wenn alles rund läuft – dann 2017 die Serienfertigung beginnt.

Etwas entspannen soll sich die Lage, weil die Werkstätten jetzt auch verstärkt an Wochenenden arbeiten. Aber es bleibt auf jeden Fall dabei: Neue Züge braucht die Stadt. Schnell.

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