Diskothek "La Belle": Die Stasi half beim Anschlag mit
In den 1990er Jahren wurde bekannt, dass man bei der Stasi über Hintergrund-Information zum Bombenattentat auf die von GIs frequentierte Schöneberger Diskothek „La Belle“ verfügte. Nach neuen Recherchen des Forschungsverbundes SED-Staat war das MfS sogar aktiv daran beteiligt.
Ein MfS-Dokument vom Januar 1987 fasst den Stand „der Erkenntnisse über die Vorbereitung und Durchführung des Terroranschlags“ auf die Berliner Doskothek "La Belle" zusammen. Darin heißt es, der IM Alba habe im Frühjahr 1986 berichtet: Beauftragt durch Libyens Geheimdienst kundschafte ein Palästinenser namens Mahmoud von Kreuzberg aus US-Zielobjekte aus. Ein Mitarbeiter des Libyschen Volksbüros habe in zwei Koffern sieben Handgranaten, zwei MP und drei Pistolen mit Schallschutz per Diplomatenauto nach West-Berlin gebracht.
Bei Mahmoud in der Wiener Straße hätten sich der Stasi-Kontaktmann „Nuri“, ein Mann namens „Derwisch“ und der Marokkaner Benali am 26.3. getroffen und das „La Belle“, Hauptstraße 78, als Zielobjekt gewählt: da hier „Bedingungen für den Rückzug der Attentäter über eine GÜSt zur Hauptstadt“ als günstig angesehen wurden. Da „Alba“ sich im Auftrag des MfS „teilweise unmittelbar“ an den Vorbereitungen beteiligt habe, wisse man über ihn die Attentäternamen. Die Nacht vom 5./6. April 1986 sei „Alba“ bei „Nuri“ gewesen, der in West-Berlin anrief und fragte, „ob es geklappt hat“, um dann im Foyer des „Berolina“ am Alex die Rias-Meldung zum Anschlag zu hören. Bei dem Anschlag wurden 28 Discobesucher schwer verletzt, drei Menschen starben.
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