BND-Neubau in Berlin: Die Spione von nebenan
Der BND hat seine Zentrale in der Chausseestraße noch nicht richtig bezogen. Doch die Nachbarn im Kiez fragen sich schon jetzt: Überwachen die auch uns? Ein Observationsprotokoll von einem, der ein paar Agentenromane zu viel gelesen hat.
Beginn Observation, 12. Juni, 12.30 Uhr, Standort Chausseestraße, Ecke Wöhlertstraße, BND-Nordbebauung
Die neue Zentrale des Bundesnachrichtendienstes glänzt metallen in der Sonne, die Gebäudeflügel aufgereiht wie Steckkarten. Immer neue Module immer gleicher Fenster, Stockwerk um Stockwerk, Rechteck um Rechteck. Über fast 300 Meter zieht sich das Hauptgebäude die Chausseestraße entlang.
Sommerhitze, Mitte-Betriebsamkeit, Baulärm: Schlapphüte sind keine auszumachen, kein Trenchcoat zu sehen. Woran soll man die Geheimdienstler denn dann erkennen? 170 BNDler sind seit 2014 schon hier am Werk. Wie wird das erst sein, wenn die restlichen der 4000 Mitarbeiter aus Pullach bei München in ihre neue Berliner Zentrale gezogen sind?
„Die sind doch schon hier“, sagt X (Name geschwärzt), Wirt eines Restaurants, das ein paar hundert Meter vom BND-Bau entfernt liegt. „Und man sieht sie auch. Kommen drei Herren im Anzug, süddeutscher Akzent, und alle drei bestellen zum Mittagessen ein großes Hefeweizen. Wer soll das denn sonst sein?“
Die Pullacher kommen! Nach Mitte. Nach Ost-Berlin. In ein Berlin, das es noch nicht gibt, ein Berlin, das verschwindet, in ein neues, das gerade erst entsteht.
Wie fühlt sich das an, wenn Deutschlands einziger Auslandsnachrichtendienst mitten ins Wohnviertel zieht? Ein Geheimdienst zumal, der bis vor Kurzem noch ganz im Verborgenen agierte, der erst vor einem Jahr bei sechs seiner Außenstellen die bis dahin geführten Tarnnamen wie „Ionosphäreninstitut“ oder „Amt für Schadensabwicklung“ durch „BND“ ersetzte? Und der aus den Schlagzeilen nicht herauskommt?
Auslandsspionage: Der BND im rechtsfreien Raum +++ Was Sie über Selektoren wissen müssen +++ De Maizière sieht Schuld „hundert Prozent“ beim BND +++ Geheimdienstaffäre: BND horchte seine eigenen Leute aus +++ Überwachung: BND beauftragt CIA-Firmen +++ Mit wem trinkt der BND jedes Jahr auf dem Oktoberfest?
Der BND selbst verbindet mit dem Umzug aus der vormaligen „Reichssiedlung Rudolf Heß“ in Pullach im Isartal, wo er seit 1947 sitzt, nicht nur das Ziel, näher an Bundesregierung und Parlament zu rücken, sondern auch eine Demonstration von Transparenz, von Öffentlichkeit: Einen „BND zum Anfassen“ versprach Präsident Gerhard Schindler beim Teilbezug der Nordbebauung durch 170 BND-Mitarbeiter im März 2014.
Fortsetzung Observation, 14. Juni, 11.40 Uhr, Standort Chausseestraße, Ecke Schwartzkopffstraße
Frau Czerny hatte früher Sonne, jetzt hat sie den BND vorm Balkon. „Die Leute sagen zu mir: Na, jetzt wohnst du aber sicher“, erzählt sie. „Ich denke mir: Vielleicht aber eben gerade auch nicht.“
Frau Czerny, genau doppelt so alt wie das wiedervereinigte Deutschland, findet es „schon ein bisschen herb, dass so eine Geheimdienstzentrale mitten in die Stadt hineingebaut wird, so ein Riesending dazu“.
Wann immer man sich angesichts der Nachrichtenlage fragt, wer eigentlich die Überwacher überwacht und den Spionen hinterherspioniert, so gibt es eine Gewissheit: Auf Frau Czerny ist Verlass. Sie tut, woran sich das Parlamentarische Kontrollgremium die Zähne ausbeißt: Sie sieht dem BND auf die Finger, behält sein Treiben im Auge, überwacht den Geheimdienst.
Das heißt, eigentlich nicht sie selbst, sondern der Plastikspion in Lebensgröße, den sie zwischen den Pelargonien auf ihrem Balkon platziert hat: eine Puppe vom Flohmarkt, original mit Schlapphut und Trenchcoat, das Fernglas auf die BND-Zentrale gegenüber gerichtet.
Der Plastikspitzel ist so etwas wie Frau Czernys Antwort auf die Baustelle gegenüber. Darauf, dass man ihr „so einen Kasten“ vor die Haustür setzt.
Dabei ist Frau Czerny, wie übrigens die meisten der zukünftigen Nachbarn des BND, überzeugt, dass der Geheimdienst sie bereits unter die Lupe genommen hat. „Wir wurden doch sicher alle schon mal durchgecheckt“, sagt sie. „Um zu gucken, ob wir weiter hier wohnen dürfen.“
Einmal sei auch jemand gekommen, der sich die Namen auf den Briefkästen notiert habe. Gewissheit hat Frau Czerny keine, Beweise oder so, dafür dass sie durchleuchtet worden wäre. Sie hat nur die diffuse Überzeugung, dass die das doch bestimmt machen würden.
Wie die Überwachung im Großen hinterlässt auch die mutmaßliche Überwachung im Kleinen eine abstrakte Versehrtheit, ein Gefühl von Machtlosigkeit.
Vielleicht ist Frau Czernys Spion auf dem Balkon denn auch so etwas wie ein Experiment. Um zu gucken: Reagiert da jemand? Melden die sich?
„Ich habe mir gedacht, vielleicht verbieten die mir das“, sagt Frau Czerny. „Aber bis jetzt habe ich noch nichts gehört.“
Quellenbefragung, 17. Juni, 10.52 Uhr, Telefonat mit der Pressestelle des Bundesnachrichtendienstes, Frau Y (Name geschwärzt)
Frau Y, wie wird sich der BND als neuer Nachbar im Kiez verhalten? Werden Sie sich vorstellen? Laden Sie die Leute ein? Was planen Sie, wenn Sie jetzt neu ins Viertel ziehen?
„Ich kann Ihnen da jetzt nichts Zitierfähiges zu sagen (...) Sie dürfen mich jetzt nicht zitieren (...) aber wie gesagt, das können Sie alles nicht zitieren (...) im Augenblick können wir uns dazu nicht offiziell äußern.“
In Pullach durften doch die BND-Mitarbeiter nicht im Dorf wohnen, wie wird das denn in Berlin-Mitte sein?
„(...) aber auch das bitte jetzt nicht zitieren.“
Wenn Sie als Geheimdienst irgendwo einziehen, würde ich mir als Laie vorstellen, dass Sie als Erstes mal genau prüfen, wer da drum herum so wohnt.
„(...) noch mal die Bitte, mich nicht zu zitieren in irgendeiner Weise (...)“
Danke für das Gespräch.
Die Geheimen bleiben also geheim, trotz der beim Teileinzug in die neue Zentrale ausgerufenen „Transparenzinitiative“. Welche bei einem Nachrichtendienst auf enge Grenzen stoßen muss, besteht doch sein eigentliches Geschäft im Geheimen, im Nicht-Transparenten.
So bleibt ein Rätsel, eine Leere. Die Leere aber füllt sich sogleich mit Mutmaßungen und Gerüchten, mit Beobachtetem, Behauptetem, Zusammengereimtem.
Und mit Literatur.
Archiveinsicht, 18. Juni, 18.45 Uhr: der BND als Motiv im B-Movie und im Agentenroman
Sein Name war Urban, Bob Urban. Von 1965 bis 1992 war Urban alias „Mister Dynamit“ als BND-Agent im Dienst: durchtrainiert, ein Ass im Steuern schneller Autos, im Konsumieren großer Mengen harten Alkohols, im Verführen von Frauen, deren Beine nicht enden wollen. Ein Westentaschen-James-Bond mit Maschinenbaustudium und Penthouse in München-Schwabing.
In mehr als 300 Folgen jagte ihn sein Schöpfer C. H. Guenter alias Karl-Heinz Günther über das dünne Papier der Groschenhefte, in schnell rausgehauenen Reißern, gespickt mit Dialogen voller abgedroschener Schlagfertigkeit, Altherrenwitzen, Kaltem Krieg.
Genau wie bei James Bond stehen auch bei Mister Dynamit die „Girls“ bloß auf dem Buchdeckel im Vordergrund („blondes Gift“), oft bewaffnet, selten bekleidet, während sie im Plot Beiwerk sind, nebensächlich, immer dann beiseitegeschoben, wenn es brenzlig wird.
Wie Bond schaffte auch Bob Urban den Sprung auf die große Leinwand, in „Morgen küsst euch der Tod“ aus dem Jahr 1967. Beim BND mag man damals gehofft haben, dass nun auch der Dienst glamourös und sexy sein würde, zumal Agent Urban von Lex „Old Shatterhand“ Barker gespielt wurde.
Doch der Film wird ein Flop, ein Reinfall ohne Fortsetzung. Der BND bleibt prosaisch, grau, versteckt, das Mauerblümchen unter den internationalen Geheimdiensten.
Vielleicht auch deshalb denken viele Nachbarn im Kiez nicht als Erstes an James Bond, wenn sie an den BND-Neubau denken. Sondern eher an einen großen Computer. Eine steinerne Hauptplatine, eine Modulsammlung von immenser Bit-Kraft, ein Großspeicher.
Bob Urban, scheint es, hat sich zum Netzwerkadministrator umschulen lassen.
Dabei zieht ausgerechnet jene Abteilung des BND, deren täglich Brot die Überwachung von Datenströmen ist, gar nicht nach Berlin. Die „Technische Abteilung“ bleibt in Pullach und in anderen Außenstellen.
Ein Anschlag in der Nacht
Meldedienstliche Verschlusssache, Nachrichtenauswertung 8. Juni: Farbbeutelanschlag auf den BND
In der Nacht auf den 8. Juni werfen Unbekannte mehrere Farbbeutel an die Fassade des BND-Neubaus. Am 8. Juni folgt ein Bekennerschreiben mit der Überschrift „Friede den Hütten, Krieg den Palästen!“ Die unbekannten Beutelschleuderer schreiben: „Eine der hässlichsten Fratzen der deutschen Außenpolitik ist seit jeher der Bundesnachrichtendienst (BND). Während die Bundeswehr mittlerweile laut die Werbetrommel für den Krieg rührt, agiert der BND dagegen verdeckt durch eine Politik der Angst und Kontrolle, in der alle Menschen potenziell zu Feinden erklärt werden. Auch wenn unsere Farbklekse (sic) das massenhafte Überwachen und Bespitzeln nicht beenden können, setzen sie ein buntes Zeichen auf die grauen Fassaden der angsteinflößenden Architektur des BND in der Chausseestraße.“
Fortsetzung Observation 24. Juni, 14.50 Uhr, Standort Chausseestraße Ecke Schwartzkopffstraße
Bauhelme statt Schlapphüte. Direkt gegenüber vom BND baut Stararchitekt Daniel Libeskind ein Eckwohnhaus, einen „Saphir“. Es ist ein aufgeschnittener, zerbrochener Bau, dessen scharfe Kanten und schiefe Zacken ihn wie einen geschliffenen Stein aussehen lassen. 70 Wohnungen sollen es werden, vom Penthouse zum „Small Apartment“, vier Stockwerke Rohbau stehen schon.
Die computergenerierten Visualisierungen der Titanfliesenfassade verheißen ein Gleißen und Schimmern, das im Marketingmaterial als „Funkeln eines Edelsteins“ umschrieben wird, rar und kostbar, sprich: teuer.
Dabei hat der Architekt das eigentlich gar nicht so gemeint. Für Libeskind, den Architekten des Jüdischen Museums, der hier sein erstes Wohnhaus in Deutschland baut, ging es erst einmal ums Licht. Und darum, Wohnraum zu schaffen, „worin die Menschen am Morgen mit Freude aufwachen, wohin sie am Abend mit Freude zurückkehren“. Darum, ein Haus zu bauen, das „das Viertel mit Leben erfüllt“.
Wofür er nicht nur Begeisterung erntet. Unter den zukünftigen Nachbarn des „Sapphire“ erzählt man sich, Libeskind habe bei der Besichtigung des Baugrunds gesagt: „Dann werden wir hier mal ’ne anständige Straße draus machen.“ So, als wohnte hier noch niemand, als gäbe es hier noch nichts.
Wahrscheinlich hat Libeskind das gar nicht so gesagt, erstens. Und zweitens hätte er natürlich Recht damit, dass links und rechts der Chausseestraße bis vor Kurzem noch sehr viel Leere und Lücke war. Dass die Bombentreffer des Zweiten Weltkriegs hier Ruinen hinterließen, dass große Teile der Fabriken und Wohnhäuser der Oranienburger Vorstadt in Trümmern lagen und auch zu Ost-Berliner Zeiten nicht wiederaufgebaut wurden.
Und dass erst heute, 70 Jahre nach Kriegsende, die Bombenruinen beseitigt, die Brachen bebaut werden.
Aber liegt nicht am Ende das Wesen Berlins in den Narben der Geschichte, den Spuren der Verwüstung? Und verschwindet nicht auch ein Stück Berlin, wenn jetzt Neubauten die letzten Bombenlücken füllen?
Für Daniel Libeskind ist das Nostalgie. „Bauen muss man, auch dort, wo zerstört wurde. Aber bauen mit Gedächtnis, Erinnerung, mit einem Bewusstsein der Vergangenheit.“
Und was heißt es für ihn, unmittelbar neben dem BND zu bauen, in Sichtweite eines Geheimdienstes? „Man kann sich seine Nachbarn nicht aussuchen“, sagt Libeskind. Es klingt politisch, ist aber eher ästhetisch gemeint. Für ihn sei die BND-Zentrale in erster Linie „ein großes, ein wirklich großes Gebäude“, so der Architekt. „Aber du musst die Ecke, wo du bist, zu deinem Vorteil ausnutzen.“ Mach was draus, mach das Beste draus! Jetzt klingt der Architekt vor allem pragmatisch.
„Vom ,Sapphire‘ aus wird man eine ganz neue Sicht auf die BND-Zentrale haben, die sehr interessant aussehen wird. Und wenn sich die Gegend entwickelt und mit mehr Leben erfüllt, wird die BND-Zentrale in den Hintergrund rücken. Jetzt ist sie bloß im Vordergrund, weil sie so neu ist.“ Vielleicht wird Libeskind recht behalten. Eines Tages wird man dann sagen: das Sapphire-Viertel. Und nicht: der Kiez der Spione.
Fortsetzung Observation, 23. Juni, 14 Uhr, Standort Chausseestraße, Ecke Schwartzkopffstraße
Der BND kommt nach Hause. Nach Ost-Berlin.
Bis 1990 lag die Chausseestraße, wo der BND nun einzieht, in der DDR, sie gehörte für den BRD-Auslandsnachrichtendienst zum Ausland, war Arbeitsfeld, Spionageziel.
Heute gibt es nicht mehr viele, die schon „zu Ost-Zeiten“ im Viertel wohnten. Einen noch, vielleicht, in jedem Haus. So wie Herrn Ewald aus der Wöhlertstraße, der mit dem Langhaardackel. Herr Ewald, der zu Ost-Zeiten Raupenfahrer war, der, inzwischen über 80, die Barthaare vereinzelt und verloren am Kinn, einen Audi fährt, genauso alt wie das wiedervereinigte Deutschland, aber deutlich jünger aussehend, „weil da die Karosserie verzinkt ist, da rostet nichts“. Herr Ewald, der sonst an wenig und wenigen ein gutes Haar lässt. Bei ihm haben „die da oben, auf Deutsch gesagt, alle verschissen“.
Herr Ewald ist die Nachhut eines Ost-Berlins, das es bald nicht mehr geben wird. Er ist einer der Letzten, die hier friedlich, still und leise verdrängt werden, bis sie irgendwann auf einmal weg sein werden, verschwunden.
Der BND ist Herrn Ewald von Grund auf egal. Und als er schließt, zieht er ein Fazit, das nicht nur für dieses Gespräch gilt, sondern vielleicht auch für all die vergangenen Jahre. „Aber wat soll’s.“
Fortsetzung Observation, 23. Juni, 14.30 Uhr, Standort Chausseestraße, Ecke Schwartzkopffstraße
Was bleibt? Ein Stück DDR gibt es noch, das lebt hier weiter, unbeschadet, überschattet zwar, aber aufs Bleiben eingerichtet. Von Herrn Ewalds Haus einmal die Pflugstraße runter, dann rechts rein, direkt vis-à-vis vom Haupteingang des BND steht es, neben Libeskinds „Sapphire“: ein Block Genossenschaftswohnungen, vierstöckig, mit Geranien auf den blau-weißen Balkonen, für Ost-Berliner Polizisten gebaut.
Früher war 300 Meter von hier Richtung Wedding die Sektorengrenze, später die Mauer, Grenzübergang Chausseestraße.
Keiner wohnte in der Genossenschaft, der nicht bei der Polizei oder bei der Feuerwehr war, staatstreue Bürger der Deutschen Demokratischen Republik.
So wie Herr Fischer, Hans-Joachim, der 1953 Polizist wurde, ja, 1953, nach dem 17. Juni, oder eigentlich deswegen.
Heute sagt man ja „Volksaufstand“ dazu, hat Herr Fischer nichts dagegen.
Er aber sah damals, „wie alles kaputtgeschlagen zu werden drohte, was man gerade erst aufgebaut hatte“, in Stalinstadt, heute Eisenhüttenstadt.
Und als Fischer am 17. Juni, als FDJler, der er war, angesprochen wird, „ob er mithelfen würde, Ruhe zu schaffen“, da hilft er, drei Tage lang, im Krad-Wagen-Einsatz, mit Flüstertüte und vorgeschriebenem Text.
Dabei will er eigentlich Tischler werden, hat seine Lehre gerade abgeschlossen. Erst beim dritten Anwerbeversuch gibt er nach und wird doch Polizist, die Republik braucht Polizisten, „wegen der Sektorengrenze und für die ganzen Posten“.
Und weil Polizisten auch wo wohnen müssen, baut man ihnen 1956 die Genossenschaft an der Ecke Schwartzkopff-/Chausseestraße.
Fischer bleibt Polizist, auch als er wegen seiner in den Westen gegangenen Eltern und Geschwister Schwierigkeiten bekommt, er bringt es bis zum Polizeioffizier, trotz Westverwandtschaft. Zur Wende, nach 36 Jahren Polizei, ist er Major und lässt sich just zum Tag der Einheit in den Vorruhestand versetzen.
Staaten brauchen nun mal Sicherheitsapparate, sagt ein Nachbar
Jetzt ist das ja alles vorbei, Geschichte, aber wie war das hier früher, zu Ost-Zeiten? Wie lebte man hier, wie wohnte man? Die Chausseestraße, „das war eine ganz ruhige Ecke, da war fast alles zertrümmert“, sagt Herr Fischer, „noch dazu war der Kiez ein vorgeschobener Winkel Ost-Berlin“, an drei Seiten von der Mauer umschlossen.
Wenn jetzt der BND gegenüber einzieht, dann verliert Herr Fischer „eigentlich weiter nichts als die schöne Lage“, sagt er. „Wir haben hier fast wie im Bungalowdorf gewohnt, überall Grün rundherum.“
In Fischers Haus galt damals der niedrigste Mietspiegel Ost-Berlins, die DDR-Mietpreishandbremse voll angezogen: „Die Wohnung kostete 1959 beim Einzug 26,20 Mark, und 30 Jahre später, beim Mauerfall, immer noch genau gleich viel.“
Gegenüber, wo jetzt die BND-Zentrale entsteht, war früher das Stadion der Weltjugend, die „Zickenwiese“, vorher Walter-Ulbricht-Stadion, dessen Bart dem Gelände den Namen gab.
Vom Dach auf Herrn Fischers Haus konnte man da zugucken, wenn im Stadion Fußball gespielt wurde. Jeder Zehntklässler aus Mitte musste dort antreten, um die Sportprüfung abzulegen.
Zum BND, einst „gegnerische Organisation“, will Herrn Fischer partout nichts Negatives einfallen. Denn: „Jeder Staat hat ja seinen Sicherheitsapparat. Und der ist bis zu einem hohen Grad auch tatsächlich nötig.“
Auch Herr Fischer ist überzeugt, dass er und seine Nachbarn durchleuchtet wurden. Daran stößt er sich aber nicht. Er kennt das von früher, alle hier denken beim Thema Überwachung als Erstes an früher. Herr Fischer zum Beispiel hatte zu Ost-Zeiten, als Polizist, bloß ein Diensttelefon, „da wussten alle, dass das abgehört wurde“, die Staatssicherheit eben.
Etwas hat ihn beim BND aber schon ein bisschen überrascht: „Dass sie wussten, wer ich bin.“
Herr Fischer war, wie alle Anwohner, zur Baueröffnung eingeladen, „aus informativen Gründen“, erinnert er sich. „Nach den Hinweisen auf die Beeinträchtigungen durch den Bautransport hob ich gleich als Erster meine Hand: Warum man nicht den Bautransport über den Spandauer Kanal per Schifffahrt durchführt? Könnte man ja bis auf 300 Meter zur Baustelle alle Materialien heranschaffen.“
„Tja, dann fangen Sie mal an, Herr Fischer“, sagte da der Diskussionsleiter vom BND. „Der kannte mich also persönlich, obwohl ich den noch nie vorher gesehen hatte.“
Wie kann das sein? Kann das überhaupt sein? Fischer breitet die Arme aus, er lächelt, beredtes Schweigen. Er würde es auch nicht glauben, wenn er es nicht selbst erlebt hätte.
Trotzdem, für ihn hat das schon eine gewisse Logik, dass der BND nun genau hier einzieht, an der Chausseestraße: „Das war ja früher auch schon ein Kasernengrundstück. Maikäferkaserne, bevor das Stadion gebaut wurde. Wenn die jetzt wieder eine Kaserne da hinbauen wollen, bitte sehr.“
Betreff: Maikäferkaserne, heute BND-Südbebauung, Chausseestraße, Ecke Habersaathstraße, 23. Juni, 15.30 Uhr
Vor der Kaserne, vor dem großen Tor. Steht keine Laterne, Überwachungskameras sind jetzt davor.
Ein ganzes Jahrhundert ist vergangen, seit im April 1915 der Lehrer und Gardefüsilier Hans Leip Wache schiebt, hier vor der Maikäferkaserne in der Chausseestraße, kurz bevor er nach Russland an die Front soll.
Er kritzelt ein paar Gedichtzeilen auf seinen Notizblock, nennt sie „Lied eines jungen Wachpostens“: „So woll’n wir uns da wiedersehn, bei der Laterne woll’n wir stehn, wie einst Lili Marleen.“
Wo damals das vornehme Garde-Füsilier-Regiment seine Garnison hatte, wo einst Lili Marleen stand, da werden bald Nachwuchsagenten hinter rotem Klinker die Geheimdienstschulbank drücken. Die BND-Südbebauung wird hier stehen, mit öffentlich zugänglichem Besucherzentrum.
Hans Leip wird im Krieg verwundet, überlebt und hat einigen Erfolg als Schriftsteller und Grafiker. Sein Lied „Lili Marleen“ wird erst 1939 von der Chansonnière Lale Andersen aufgenommen, und nach seiner Verbreitung durch den Soldatensender Belgrad zum Zweite-Weltkriegs-Hit.
An die Garde-Füsiliere erinnert allein noch der Namenspatron der Straße an der Südseite des BND-Baus, Erich Habersaath: Werkzeugmacher war er, Metallarbeiter in der nahe gelegenen Maschinenfabrik Schwartzkopff, als er 26-jährig während der Novemberrevolution 1918 beim Sturm auf die Kaserne von einem Offizier erschossen wurde.
Auch erinnern an die Füsiliere noch die prunkvollen Überreste des preußischen Offizierskasinos im Haus gegenüber, Chausseestraße 36, wo sich vielleicht auch jener konterrevolutionäre Offizier verlustierte, der Habersaath erschoss. Stuck, Parkett und Marmor haben zwei Weltkriege und 40 Jahre DDR fast unbeschadet überstanden. Heute: Fotogalerie, Salon für Geschäftsevents, Luxuswohnungen.
Sonst wurde fast alles zerstört. Die Fabriken, die Wohnhäuser dazwischen, die Kaserne. Steht keine Laterne mehr davor.
Fortsetzung Observation, 23. Juni, 16.20 Uhr, Standort Chausseestraße 37–60
Jetzt legt sich eine neue, ganz andere Stadt über die alte, die Brachen werden gefüllt, das Gewesene verschwindet.
Auf den 400 Metern, die das BND-Gelände entlang der Chausseestraße einnimmt, wird an allen Ecken und Enden gebaut. „Developed“ wird Berlin hier, entwickelt, mehr als 1000 Wohnungen werden geschaffen, zugleich eine neue Sprache erfunden, eine neue Welt.
„The Garden Living“, 120 Eigentumswohnungen, 160 Mietwohnungen „für Stadtmenschen, die gefühlte, behagliche Lebensqualität mit dem hohen Pulsschlag der Metropole verbinden wollen“ (Chausseestraße 57–60).
„Be part of it! The Mile“, 270 Wohnungen „im Lifestyle-Zentrum der Stadt“, für alle Lebenssituationen „von urbanen Kosmopoliten bis zu mobilen Managern, Single, Paar oder Familie, Wohnen auf Zeit oder als langfristiges Zuhause“ (Chausseestraße 37).
Die Feuerlandhöfe, 400 Wohnungen rund um die Reste einer Bromsilberfabrik, in „einer der zukunftsträchtigen und gefragtesten Lagen Berlins“ (Chausseestraße 38–42a).
Und natürlich der „Sapphire“, 70 Wohnungen, „ein neues Juwel: ein Architekturlandmark“ (Chausseestraße 43).
Noch wohnt hier niemand, keine Menschen jedenfalls, sondern bloß die computergenerierten Figuren aus den Prospekten der Developer. Frauen in kurzen Kleidern, Männer im Freizeitdress oder von der Arbeit kommend, Kinder, Tag und Nacht beim Spielen.
Auf Hochglanz wird hier eine neue Stadt heraufbeschworen, gerendert, mit der Poesie von Designprogrammen und Grafikkarten erzeugt.
Allein die Tanke am Ende der BND-Meile, an der Ecke Chausseestraße/Liesenstraße, ist ein letzter Hinweis darauf, dass hier Grenze war, Mauerstreifen, billiges Niemandsland. Wenn auch sie verschwindet, dann wird die Brachenzeit, in der sommers die Gräser kniehoch wachsen, sirrend, zukunftslos, endgültig zu Ende sein.
Irgendwann wird jemand eine Akte am Kneipentresen vergessen
Aber Frank Hackethal, Wirt im „Hackethals“ und Anwohner in der Pflugstraße, ein paar hundert Meter von alldem entfernt, mag nicht gegen etwas sein, an dem er nichts ändern kann. Sein ganzes Leben hat er hier im Kiez gewohnt, in der Wöhlert-, in der Pflugstraße, Sportprüfung auf der Zickenwiese. Seit fünfzehn Jahren führt er das Hackethals in der Pflugstraße („Wir kochen selbst – Kommen Sie trotzdem!“).
Jetzt wird sein Kiez durchgewirbelt, bis zur Unkenntlichkeit verändert. Verschwindet da nicht irgendwas, wenn jetzt alle Brachen ... ?
„Im Gegenteil!“, sagt Hackethal. „Zu DDR-Zeiten waren alle Fassaden gleich, an jedem Haus der gleiche graue Putz, alle Ruinen blieben liegen. Jetzt wird Berlin wieder so, wie es früher einmal war.“
Fortsetzung Quellenbefragung: Fischer, Hans-Joachim, 23. Juni, 17.10 Uhr, Standort Chausseestraße, Ecke Schwartzkopffstraße
Herr Fischer, Hans-Joachim, Major der Volkspolizei im Ruhestand, der nach dem 17. Juni 1953 Polizist wurde oder eigentlich deswegen, ist die Ruhe selbst. Dabei sitzt er im Auge des Wirbelsturms, der seine Straße erfasst hat.
„Berlin wird nun tatsächlich Europastadt“, stellt er fest. Und rechnet eigentlich damit, dass seine Genossenschaft irgendwann mit weggeweht wird. „Wenn diese Entwicklung so weitergeht wie bisher, dann nehme ich an, dass unsere Häuser auch nicht bleiben können. Die könnten ja die Genossenschaft dann einfach wegexperimentieren. Oder aber man freut sich darüber, dass wenigstens noch ein Haus hier stehen geblieben ist, das einen grünen Vorgarten hat.“
Vielleicht ist jetzt der Augenblick gekommen, zu fragen, ob nicht vielleicht hier im Haus noch ein BND-Gegenspieler von damals wohnt? Ein Ostspion, einer von Markus Wolfs Männern vielleicht, Hauptverwaltung Aufklärung, dem Auslandsnachrichtendienst des MfS?
„Da gab’s mal einen, der war bei der Stasi. Der ist erst Mitte der 1960er eingezogen. Da wussten wir, dass er bei der Staatssicherheit war, und zwar im Abwehrdienst. Aber der ist tot. Sonst kenne ich keinen weiter hier, der diese Richtung hätte.“
Quellenbefragung Z (Name geschwärzt), 25. Juni, Chausseestraße 56, Blick auf Nordbebauung BND
Treffpunkt Café Jadore, der Nachfolger des „Top Secret Café am BND“. Letzterem, einem von mehreren kommerziellen Frühstarts hier in der Gegend, hat die mehrjährige Verspätung des BND-Umzugs den Garaus gemacht.
Quelle Z, 36, kommt pünktlich. Kurz gestutztes Haar, Karohemd, Selbstgedrehte.
Z hatte „früher viel mit dem BND zu tun“, arbeitet jetzt „im Sicherheitssektor“.
Wie ein Präsentierteller liege die neue BND-Zentrale mitten im Wohnviertel, sagt Z. Gut möglich, dass gegnerische Dienste versuchen werden, alle Gesichter der Ein- und Ausgehenden abzufilmen, digital zu erfassen.
Z geht davon aus, dass „der Dienst“ deshalb und sowieso alle Wohnungen mit Sicht auf den BND durchleuchten müsse, zur eigenen Sicherheit.
Es ändern sich die Assoziationen, wenn einer „viel mit dem BDN zu tun“ hatte. Z überlegt, ob und wie und wann die BND-Zentrale selbst zum Anschlagsziel werden könnte, malt sich Flugbahnen von Panzerabwehrgranaten aus, Autobombenszenarien. Ein vorbeifahrender Schäferhund im Lastenfahrrad sieht in seinen Augen „wie ein Kabuler Sprengstoffhund“ aus.
Aber: Das größte Sicherheitsrisiko sei immer noch der unzufriedene BNDler selbst. Der übergangene, unterschätzte, gemobbte Geheimdienstler, der Spion, der innerlich gekündigt hat. Denn auch beim BND menschele es.
„Und es wird sicher auch mal vorkommen“, sagt Z, „dass einer nach dem achten Weizen seinen Laptop oder eine Aktentasche mit geheimen Unterlagen in der Kneipe oder der U-Bahn liegen lässt.“
Fortsetzung Observation, 25. Juni, 18.40 Uhr, Ida-von-Arnim-Straße
Ein Wagen der Carsharing-Firma DriveNow parkt in der abgeriegelten Ida-von-Arnim-Straße, BND-Nordbebauung, hinter Schranke und bemannter Sicherheitsbarriere. Jeder Benutzer kann den Wagen online buchen. Abholen können ihn nur BND-Mitarbeiter und Bauarbeiter mit Zugangsberechtigung.
Fortsetzung Observation, 11. Juli, Standort Edward-Joseph-Snowden-Platz
Der BND ist noch nicht wirklich da, aber einen Edward-Snowden-Platz gibt es schon.
Jeden Samstag demonstriert hier ein Grüppchen Unentwegter, Gegner der „Überwachung aller Kommunikation“, der „illegalen Praktiken“ des BND, den sie „an die Kette legen“ wollen.
Sie wissen, dass sie recht haben, dass sie für die vielen sprechen. Und dass sich von den vielen fast keiner zu ihnen gesellen wird.
Wie die gefühlte Überwachung im Kleinen hinterlässt auch das Bewusstsein der Überwachung im Großen, Globalen eine abstrakte Versehrtheit, eine Ahnung von Machtlosigkeit.
Genug immerhin, um jeden Samstag für ein paar Stunden einen Platz nach dem Geheimdienstrenegaten Edward Snowden zu benennen, einen richtigen kleinen Platz mit Baum und Häuserwand und blau-weißem Straßenschild, Liebesgrüße aus Moskau, an der Südseite des BND.
Die Unentwegten sind auf Dauer eingerichtet, jeden Samstag wollen sie sich hier treffen, auf absehbare Zeit, darauf vertrauend, dass der BND auch in Zukunft nicht aus den Schlagzeilen herauskommen wird.
BND muss Selektorenliste nicht an Presse herausgeben +++ Beeinflusst BND-Mann für Russen NSA-Ausschuss? +++ BND-Chef Schindler: „Gut, dass wir mit NSA kooperieren“ +++ Welches Spiel treibt der BND? +++ BND-Spion stahl brisantere Dokumente als bislang bekannt +++ Kontaktpflege des BND: Vier Maß für die Herren Agenten! +++ Solidaritätswelle mit netzpolitik.org: Noch immer laufen BND-Schlapphüte frei herum.
Fortsetzung Observation, 17. Juli, 19.20 Uhr, Standort Chausseestraße 54
Im Hostel 54 sind alle Zimmer restlos belegt, 365 Tage im Jahr. Gäste aus aller Herren Länder wohnen hier, aus allen Schichten, Junge, Alte, Familien mit Kindern. Es sind Asylbewerber, zur Vollpension, mit Kostenübernahme vom Amt: Das Hostel ist zum Flüchtlingsheim umfunktioniert worden.
Der Herr am Empfang trägt Anzug und Krawatte, wie früher, Touristeninformationen zu Berlin und seinen Sehenswürdigkeiten liegen aus. Doch der Rezeptionist verteilt jetzt vor allem Post von Gerichten und Ämtern, Asylbescheide, Vorladungen, Ablehnungen. Trinkgeld bekommt er keines mehr.
Draußen spielen die Kinder, so wie Kinder früher überall spielten: auf der Straße, mit Vorgefundenem, mit anderer Leute Fahrrad, unbeaufsichtigt, laut, bis jemand sie verscheucht.
Heute ist der erste Tag des Eid al-Fitr, des Fastenbrechens am Ende des Ramadan.
Da schüttelt fast jeder Asylbewerber-Hotelgast dem Herrn am Empfang die Hand, man tauscht Glückwünsche auf Arabisch aus, dreimal, viermal geht das hin und her, bis es am Ende in einem Murmeln verklingt.
Ein Syrer, Elektriker von Beruf, überlegt, ob man ihn hier in Deutschland bei der Feuerwehr nehmen würde. Sein Cousin ist doch auch schon bei der Polizei.
Geheimdienste kennt er aus Syrien zur Genüge, alles Schreckliche haben sie den Leuten dort angetan. Den BND vor der Tür, direkt gegenüber, findet er weniger bedrohlich. Wirklich wichtig, wirklich mächtig, sagt er, sei doch der Inlandsgeheimdienst. Nicht der fürs Ausland.
Ende Operativer Vorgang, 18. Juli, 18.05 Uhr, Standort Chausseestraße
An allen Ecken des noch leeren BND-Gehäuses, an der Umzäunung, zur Straße hin in regelmäßigen Abständen, hängen Bündel von Überwachungskameras, aufgefächert, jeden Winkel filmend.
Dahinter werden irgendwann, bald, auf Schirme starrende Sicherheitsmänner sitzen, schlecht bezahlte, Tag und Nacht werden sie Ausschau halten, zu unser aller Sicherheit. Dabei dürfen die Kameras laut Gesetz nur den unmittelbaren Außenbereich des Gebäudes im Blick haben, nicht ins Viertel hinausschauen, nicht verfolgen, was hier sonst noch passiert.
So werden sie nicht sehen, wie hier alles noch im Fluss ist, im Entstehen, sie werden nicht mitbekommen, wie sich die Häuser bald mit Leben füllen werden.
Die Bedeutung der Architektur, den Sinn der Stadt, sagt Daniel Libeskind, schaffen erst jene, die darin wohnen, darin leben, sie beleben.
So wie Herr Ewald, der mit dem Langhaardackel. So wie Herr Fischer, der sich, inzwischen 80-jährig und „immer noch ein politischer Mensch“, doch am BND nicht stört.
So wie Frau Czerny und ihr Spion am Balkon, der zurückspioniert, den BND im Auge behält.
So wie all die, die einmal hier wohnen werden, deren Kiez es sein wird, Kosmopoliten, Asylbewerber, Manager, Familien. Geheime, Heimliche und Unheimliche, Überwacher und Überwachte. Dazwischen Agenten. Und solche, die Agentenromane bloß lesen.
Dieser Text erschien zunächst in unserer gedruckten Samstagsbeilage Mehr Berlin.
Pepe Egger