Empfang bei Klaus Wowereit: Die Eisbären trinken Wasser und scherzen über den BER
Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit feiert mit dem deutschen Eishockeymeister aus Berlin - und muss sich Scherze über die Flughafeneröffnung gefallen lassen.
Den Weg kennen sie ja schon. Wohl daher kommen Spieler und Verantwortliche der Eisbären am Donnerstagnachmittag nicht im Kollektiv im Roten Rathaus an. Trainer Don Jackson betritt als Letzter den Säulensaal, umgehend bekommt er ein Tablett unter die Nase gehalten. Getränk? „Wasser“, antwortet Jackson. Und wenig später wundert sich eine der Kellnerinnen, dass sie ihr Bier auf dem Tablett nicht los wird. Aber die Gäste haben schon seit Sonntag Party gemacht. Zum Abschluss des Feiermarathons sind die Eisbären beim Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit, der den neuen und alten deutschen Eishockeymeister eingeladen hat.
Man kennt sich. Minuten vor Beginn des offiziellen Termins scherzt Wowereit mit Eisbären-Geschäftsführer Billy Flynn. Wenig später hält er neben dem großen silbernen Meisterschaftspokal stehend, seine Laudatio in kumpeligen Tonfall. Es sei gute Tradition, dass die „lieben Eisbären“ nach ihren Titeln im Roten Rathaus empfangen würden, sagt Wowereit. Er hat das siebte Mal in neun Jahren das Vergnügen. Die Eisbären seien ein großes Aushängeschild des Berliner Sports, sagt er. Der Erfolg habe viele Väter und Mütter. Die Fans, die finanzielle Basis und: „die Spielerinnen“. Wowereit stockt. „Jetzt bin ich schon so gegendert, dass ich beim Männereishockey über Frauen rede.“
Niemand störte sich am Fauxpas. Wowereit bekommt ein Eisbären-Trikot mit der Aufschrift „Deutscher Meister 2013“ überreicht und wird von Eisbären-Geschäftsführer Flynn eingeladen, nächste Saison wieder in der Arena am Ostbahnhof vorbeizuschauen. „Am besten dann, wenn unserem Team im Oktober die Meisterringe übergeben werden“, scherzt Flynn. „Es sei denn, Sie haben gerade irgendeinen Flughafen zu eröffnen.“ Wowereit verzieht keine Miene. Also, jetzt Jungs, tragt euch ins Gästebuch der Stadt ein, sagt er den Spielern. Die signieren etwas später vor dem Rathaus noch ein paar Fans die Trikots. Auf den Balkon gehen die Eisbären diesmal nicht, vor dem Rathaus wäre wegen des U-Bahnbaus auch nicht genug Platz zum Jubeln für ihre Fans. Die hatten schon am Mittwoch beim Autokorso von der Olympischen Straße in Charlottenburg bis zum Brandenburger Tor ihre Spieler gefeiert.