Stadtentwicklung: Die 500-Millionen-Euro-Frage: Was wird aus dem Ku’damm-Karree?
Zur geplanten Neugestaltung der maroden Passage mit den Ku'damm-Bühnen gehört jetzt auch der Bau von Wohnungen. Nach langem Stillstand hat sich der Investor mit dem Bezirksamt geeinigt.
Monatelang kam die umstrittene Neugestaltung des Ku’damm-Karrees mit dem Theater und der Komödie am Kurfürstendamm nicht mehr erkennbar voran – doch am Dienstag gab es einen Durchbruch bei Gesprächen zwischen Vertretern des Investors Ballymore und des Bezirksamts Charlottenburg-Wilmersdorf: Am 13. März will man geänderte Pläne im BVV-Stadtplanungsausschuss vorstellen. Seit einiger Zeit war auf Wunsch von Ballymore nur noch hinter den Kulissen verhandelt worden.
„Die Konflikte sind größtenteils ausgeräumt“, sagte Baustadtrat Marc Schulte (SPD). Stimme die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) zu, könne im Herbst die Bürgerbeteiligung mit der öffentlichen Auslegung der Pläne starten.
Noch äußert sich Investorensprecher Ralph Bock weder zum Konzept noch zum Baubeginn, der wohl frühestens 2014 möglich wäre. Die wirtschaftlich angeschlagene irische Firma habe einen neuen Finanzierungspartner, wolle aber „selbstverantwortlich“ bauen, sagte Bock.
Dem Vernehmen nach haben Baustadtrat Schulte und Bürgermeister Reinhard Naumann (SPD) erreicht, dass außer einer Shoppingpassage auch Wohnungen entstehen sollen. Wie berichtet, wollte Ballymore rund 500 Millionen am Ku’damm-Karree investieren. Von welchen Geldbeträgen jetzt die Rede ist, blieb unklar.
Bei dem langjährigen Streit um das Projekt geht es vor allem um die Zukunft des Theaters und der Komödie am Kurfürstendamm. Mit dem Intendanten der beiden Boulevardbühnen, Martin Woelffer, haben sich die Investoren auf den Abriss der alten Säle und einen Theaterneubau geeinigt. Gegen diese Lösung protestiert vor allem der Verein „Rettet die Ku'damm-Bühnen“ um Otfried Laur vom Berliner Theaterclub. Nach wie vor ist auch keine mögliche Ersatz-Spielstätte für die Zeit der Bauarbeiten bekannt.
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