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Die S75 wird ab Freitag bis Mitte November ganz eingestellt. S5 und S7 fahren nur noch auf Abschnitten.
© Jochen Brockmann

Massive Sperrungen bei U- und S-Bahn: Der Osten wird abgehängt

Ab dem heutigen Freitag gibt es zahlreiche Sperrungen bei U- und S-Bahn. U7, S7, S75 und S5 fallen ganz oder teilweise aus. Ein Überblick.

Der Umfang der baubedingten Sperrungen erreicht ab Freitag seinen Höhepunkt. Im Osten Berlins wird der S-Bahn-Verkehr östlich der Station Nöldnerplatz komplett eingestellt. Die S75 (Wartenberg - Ostbahnhof) fährt gar nicht mehr. Die S5 fährt nicht zwischen Ostkreuz und Wuhletal, die S7 fährt nicht zwischen Nöldnerplatz und Ahrensfelde. Bereits seit Ende August wird ein elektronisches Stellwerk und die moderne Zugsicherungstechnik ZBS installiert, S7 und S75 waren ganz oder teilweise gesperrt.

Mit Beginn der Herbstferien werden die Bauarbeiten nun für sechs Wochen massiv ausgeweitet. Diese zweite Bauphase soll am 13. November beendet sein, anschließend gibt es geringere Einschränkungen.

Ebenfalls am Freitag sperrt die BVG die U7 zwischen Rudow und Grenzallee, wer also zum Flughafen Schönefeld will, sollte mehr Zeit für die Ersatzbusse einplanen. Die Arbeiten sollen zum Ferienende abgeschlossen sein. Die U2 hält ab Montag Richtung Ruhleben nicht mehr am Potsdamer Platz - und zwar ein ganzes Jahr nicht.

Von den Bauarbeiten bei der S-Bahn sind zehntausende Menschen betroffen. Die S5 pendelt bis 12. November zwischen Strausberg und Wuhletal, an dieser Station sollen Fahrgäste in die U5 umsteigen. Dies ist am gleichen Bahnsteig möglich. Die U-Bahn dürfte dann allerdings so voll werden, dass Fahrgäste an innerstädtischen Stationen keinen Platz mehr finden.

Sperrung löste vergangenes Jahr Chaos aus

Zwischen Lichtenberg, Frankfurter Allee und Ostbahnhof gibt es deshalb zusätzliche Ersatzbusse. Die BVG verzichtet auf der U5 auf den Ferienfahrplan, die Züge sollen ganztägig (etwa zwischen 5.30 Uhr und 20 Uhr) alle 4 bis 5 Minuten kommen. Auf der RB26 von Strausberg über Mahlsdorf nach Ostkreuz gibt es zusätzliche Fahrten.

Zwischen Hoppegarten/Mahlsdorf und Wuhletal fährt die S5 im 10-Minuten-Takt. Der westliche Teil der S5 fährt von Westkreuz über die Stadtbahn nach Ostkreuz und wird dann nach Friedrichshagen umgeleitet. Zwischen Friedrichshagen und der Stadtbahn gibt es damit tagsüber zusammen mit der S3 einen 5-Minuten-Takt.

S7 und S75 werden erst am 14. November wieder fahren. So lange müssen Fahrgäste in die wenigen Regionalbahnen, in Straßenbahnen und Ersatzbusse umsteigen. Auf der RB25 soll es werktags einige zusätzliche Fahrten zwischen Ahrensfelde über Lichtenberg nach Ostkreuz geben. Die S7 fährt tagsüber zwischen Nöldnerplatz und Potsdam alle zehn Minuten. Als die Bahn im vergangenen November die Stadtbahn nach der Installation eines elektronischen Stellwerks den Betrieb wieder aufnehmen wollte, brach Chaos aus. Das Stellwerk funktionierte nicht, die Züge fuhren nicht.

Schaden an U1 und U3 bereits erhoben

Auf der Stadtbahn fahren noch bis Mitte Oktober zwischen Zoo bzw. Charlottenburg und Hauptbahnhof keine Regionalzüge. Fahrgäste müssen in die S-Bahn umsteigen. Eine gute Nachricht gibt es von der Kreuzberger Hochbahn. Nach dem Feuer konnten die Kabel schneller als erwartet repartiert werden, seit Donnerstag früh fahren U1 und U3 wieder. Die Polizei schließt einen technischen Defekt und einen politisch motivierten Anschlag aus. Ob das Gebüsch durch eine Zigarettenkippe fahrlässig entzündet wurde oder mit Absicht, ist unklar. Trotz des Regens an dem Tag hatten die Flammen die Kabel unter dem stählernen Viadukt zerstört.

Baubedingte Sperrungen gibt es bei der BVG auf der U7. Während der Herbstferien ist der Abschnitt von Rudow nach Grenzallee geschlossen, wer also zum Flughafen Schönefeld will, sollte deutlich mehr Zeit für die Ersatzbusse einplanen oder besser mit der S-Bahn oder der Regionalbahn fahren. Hier wird die Stellwerkstechnik erneuert.

Am Potsdamer Platz muss der über 100 Jahre alte Bahnsteig erneuert werden. Das dauert. Ein Jahr lang wird die erste Hälfte Richtung Ruhleben erneuert, anschließend die andere Hälfte Richtung Pankow. Bis Oktober 2020 wird besonders mobilitätseingeschränkten Fahrgästen geraten, die am Potsdamer Platz aussteigen wollen, zwei Stationen weiter bis Gleisdreieck fahren. Dort können sie am selben Bahnsteig den Gegenzug nehmen und zum Potsdamer Platz zurückfahren. Andere können sich auch entscheiden, ob sie von der Station Mohrenstraße oder vom Mendelssohn-Bartholdy-Park den Potsdamer Platz besser erreichen.

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