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Dreh am Pannenflughafen: Außer Julia Jendroßek (M.) spielen Ramona Kunze-Libnow und Uwe Preuß.
© dpa

Happy End am BER: Der Großflughafen macht sich nützlich – als Filmkulisse

Endlich kehrt Leben am Großflughafen BER ein: In den kommenden Tagen beginnt der Dreh für den Kinofilm „Schönefeld Boulevard“. Eigentlich war im Film noch die Eröffnung des Flughafens vorgesehen.

Eigentlich sollte der Großflughafen BER ja schon seit gut einem Jahr in Betrieb sein. Doch noch ist der Platz vor dem Terminal leer, das Unkraut sprießt zwischen den Steinen hervor. Immerhin kehrt jetzt Leben ein – für Filmarbeiten. Denn in den nächsten Tagen beginnt der Dreh für „Schönefeld Boulevard“ von Regisseurin Sylke Wenders.

Im Film wird die Geschichte eines jungen Mädchens erzählt, das in der Nähe des Flughafens, in der Provinztristesse von Schönefeld, aufwächst. Cindy (gespielt von Julia Jendroßek) ist 18 und hat gerade ihr Abitur gemacht. Sie ist dicklich, wird von ihren Freundinnen gehänselt und ausgenutzt. Das alles duldet sie. Doch dann nimmt ihr Leben eine Wendung – ausgerechnet wegen der Baustelle des Pannenflughafens. Cindy sieht, wie Ingenieure aus aller Welt dort arbeiten, freundet sich mit ihnen an. Durch die Bekanntschaft mit ihnen lernt sie ganz neue Seiten an sich selbst kennen, lernt sich zu mögen. Am Ende fasst sie einen Entschluss, der sie, um im Bild zu bleiben, abheben lässt.

Benedikt Neuenfels steht für den Film an der Kamera. Er ist von der Leere seines Drehorts begeistert: „So etwas hatte ich noch nie und das werde ich wahrscheinlich auch nie wieder bekommen: diese Brache, das Unkraut, das auf dem Vorplatz wächst! Das gehört während der Arbeiten alles mir. Kein Mensch ist zu sehen, keine Absperrungen sind nötig. Es sind Bedingungen wie im Studio.“

Eigentlich war im Film noch die Eröffnung des Flughafens vorgesehen. Doch schnell zeichnete sich ab, dass daraus nichts wird. Das Drehbuch wurde umgeschrieben. Im Frühjahr 2014 soll er zumindest teilweise geöffnet werden. Dann wird der Dreh aber schon abgeschlossen und der Film in den Kinos sein. „Eigentlich ist der Flughafen eine schöne Metapher für Cindy“, sagt Cooky Ziesche vom RBB, der den Film fördert. „Er ist dick und will abheben, die Welt lacht über ihn. Aber am Ende wird er fertig werden und dann werden Touristen zufrieden von hier in den Urlaub starten.“

Stefan Kuhfs

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