Winter in Berlin: Der erste Schnee lässt auf sich warten
Ist in Berlin der erste Schnee gefallen? Jein, sagt ein Meteorologe - und prophezeit eine längere Wartezeit bis zu den ersten richtigen Flocken.
Wer am Montagmorgen aus dem Haus ging, wähnte sich vielleicht für einen kurzen Moment im Berliner Wintermärchen. Weiß glitzerten die Gehwege, die Autodächer, das Kopfsteinpflaster. Ist das etwa Schnee? Bei genauerer Betrachtung und haptischer Untersuchung, dürfte sich bei den allermeisten Enttäuschung eingestellt haben: Ist ja nur Reif. Schade.
"Lediglich im Süden und Südosten Berlins, von Lankwitz über Marienfelde bis nach Adlershof hat es in der Nacht eineinhalb bis zwei Stunden feinen Schneegriesel gegeben", sagt Ronny Büttner vom Wetterdienst Meteogroup. Und Schneegriesel gilt nicht als Schnee? Nein, meint der Experte und spricht von einer "Anzuckerung" und vom Reif, der sich gerade in der Morgensonne besonders schön in den Baumkronen bemerkbar gemacht hat.
Bloß Zucker ist eben kein Schnee. "Davon würde ich sprechen, wenn es anhaltenden Schneefall gegeben hat und mindestens ein Zentimeter Schnee liegt."
Vielleicht wird es kurz vor Weihnachten weiß
Aber wann kommt er denn nun, der erste Schnee? Berlin wird sich wohl noch gedulden müssen. Eine "ganz geringe Restwahrscheinlichkeit" sieht Büttner noch für Dienstagfrüh, aber wahrscheinlicher ist, dass es erst in der übernächsten Woche - also kurz vor Weihnachten - wirklich weiß wird. Was dafür morgen schon droht: Glätte. "Es wird etwas wärmer und es nieselt", begründet der Meteorologe seine Prognose.
Die stetige Erwärmung in dieser Woche macht eben auch alle Hoffnungen auf ein kurzfristiges Wintermärchen zunichte. Das liegt an der Warmfront, erklärt Ronny Büttner. "Niederschlag gibt es erst einmal nur in flüssiger Form."