Wohnungsbauprojekt in Altglienicke: Degewo baut Siedlung für Flüchtlinge und Berliner
Wie sollen Flüchtlinge mit Bleiberecht eine Wohnung finden, und wie Berliner mit wenig Einkommen? Ein Pilotprojekt in Altglienicke sucht Antworten.
Dem Zufall haben sie nichts überlassen, die Planer des „Flüchtlingsdorfes“ in Altglienicke: Eine Kita, Gemeinschaftsräume in den Mietshäusern, Gärten, deren Bewuchs mit den Neu-Berlinern ausgewählt wird, Hausmeister, Betreuer vom Internationalen Bund und sogar Paten aus der Siedlung oder der Nachbarschaft. Was soll da noch schief gehen beim Pilotprojekt ToM, Tolerantes Miteinander, von Berlins größter landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft Degewo?
Alle 166 Wohnungen sind gefördert
Allenfalls, dass Berlins viel gelobte soziale Mischung hier mal nicht greift. Alle 166 Wohnungen gehen öffentlich gefördert für 6,50 Euro je Quadratmeter und Monat zur Hälfte an Flüchtlinge mit Bleiberecht und zur anderen an Berliner mit Wohnberechtigungsschein (WBS) – alles Haushalte mit überschaubaren Einkommen. Degewo-Chef Christoph Beck hält dagegen, wer 1400 Euro Netto verdient, bekommt auch einen WBS und in der Nachbarschaft leben Berliner in Eigentumswohnungen und bald Besitzer von Reihenhäusern, die Bonava dort errichtet. Auch wenn diese bei einer Versammlung zur Vorstellung des Projektes durchaus „Sorgen“ vorgetragen hätten, sei diese Lage alles andere als ein Brennpunkt.
Ganz große und kleine Wohnungen sind gefragt
Ohnehin wird vieles von der Auswahl der neuen Mieter abhängen, die Degewo-Partner Internationaler Bund aus Gemeinschaftsunterkünften im Bezirk rekrutiert – man weiß also, mit wem man es zu tun hat. Und weil die Degewo sich frühzeitig abstimmte, änderte sie nochmal die erste Planung: Ganz groß und Ein-Zimmer-Wohnungen sind vor allem gefragt, letztere könne man später ja, wenn sich Partner gefunden habe, auch noch zusammen legen.