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Vor allem Kinder von Flüchtlingsfamilien stecken sich an.
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Impfung: Das Virus kommt über die Luft

Windpocken-Fälle nehmen zu. Eine Bevölkerungsgruppe ist besonders betroffen.

Die Windpocken sind eine der ansteckendsten Infektionskrankheiten. Im Vergleich zum Vorjahr ist in Berlin die Zahl der Erkrankungen gestiegen. Laut Senatsgesundheitsverwaltung wurden seit Anfang des Jahres bis Ende Oktober 1852 Fälle an das Robert-Koch-Institut gemeldet; im Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres waren es 1344. Im Vergleich zum Vorjahr ist in Berlin die Zahl der Erkrankungen gestiegen. Dies entspricht einer Zunahme um 38 Prozent. Laut der Sprecherin der Gesundheitsverwaltung, Regina Kneidig, kann man aber nicht von einer Windpockenepidemie sprechen. Erst seit 2013 müssen Windpocken bei den bezirklichen Gesundheitsämtern gemeldet werden.

Vor allem Kinder stecken sich mit Windpocken an

An Windpocken erkranken vorrangig Kinder; die höchste Ansteckungsrate gibt es bei unter Fünfjährigen. In der Regel hat die Krankheit einen gutartigen Verlauf, und die Pöckchen heilen im Normalfall ohne Komplikationen ab. Das Virus wird über die Luft durch Tröpfchen übertragen. Eine Ansteckung ist auch aus mehreren Metern Entfernung möglich.

Laut Kneiding sind unter den erkrankten Kindern viele aus Asylbewerberfamilien. Diese hätten die Krankheit aber nicht mitgebracht, sondern sich erst in Berlin damit infiziert, da sie nicht über Impfschutz verfügten. Deshalb sei es wichtig, die Neuankömmlinge immer so schnell wie möglich zu immunisieren, sagte Kneiding.

Eine Impfung gegen die Pocken ist noch jung, aber sinnvoll

Die flächendeckende Windpockenimpfung ist noch vergleichsweise jung; aber inzwischen werden Kinder in der überwiegenden Zahl durch eine Impfung auch gegen die Windpocken geschützt. Die ständige Impfkommission empfiehlt eine zweimalige Impfung: das erste Mal im Alter von elf bis 14 Monaten und das zweite Mal mit 15 bis 23 Monaten. Sie kann auch gemeinsam mit der Impfung gegen Mumps, Masern, Röteln erfolgen.

Die Impfquote ist in den vergangenen Jahren gestiegen. 84 Prozent der Schulanfänger verfügen über den doppelten Schutz. Kneiding verwies zudem darauf, dass in Familien mit Migrationshintergrund die Impfquote leicht höher sei als in deutschen Familien.

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