Monbijoupark in Berlin: Das Grillen wird zum Problem
Zum Sommer gehört das Grillen einfach dazu - auch im Monbijoupark, wo in einem kleinen Teil das Grillen erlaubt ist. Zur Nacht hin wird es hier allerdings ungemütlich, so dass sich das Ordnungsamt nur noch in Begleitung der Polizei hineintraut.
Das Grillen im Monbijoupark wird für den Bezirk Mitte immer mehr zum Problem, da manche Parkbesucher auf Hinweise und Ermahnungen von Ordnungsamtsmitarbeitern äußerst aggressiv reagieren. Anfang des Monats hat der Bezirk die Polizei um Unterstützung gebeten. Am Wochenende werden die Ordnungsamtsmitarbeiter nun von Polizisten bei der Kontrollstreife durch den Park begleitet. Die bezirklichen Mitarbeiter seien gegen uneinsichtige Griller machtlos, sagt Carsten Spallek (CDU), Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung: Vor allem alkoholisierte Parkbesucher seien oft problematisch. Die Begleitung durch die Polizei sei zum Schutze der Mitarbeiter notwendig.
Handgreiflichkeiten konnten aber bislang vermieden werden. „Vorfälle, bei denen Polizeibeamte und Mitarbeiter des Ordnungsamtes angegriffen wurden, sind dem zuständigen Polizeiabschnitt nicht bekannt“, sagt Polizeisprecher Volker-Andreas Tönnies.
Bisher ist das Grillen in einem kleinen Teil des Parks erlaubt; damit könnte es aber ab kommendem Jahr vorbei sein. „Die Aufwendungen für die Müll- und Schadensbeseitigung haben sich enorm erhöht“, sagt Spallek. Noch ist nichts entschieden, erst Ende des Jahres wird die Bezirksverordnetenversammlung über das Grillverbot abstimmen.
„Ich bedauere sehr, dass viele Nutzer die Grillregeln nicht akzeptieren“, sagt Spallek. Alternative Grillplätze zum Monbijoupark seien nicht geplant. Auch Anwohner des Parks beschweren sich über Müll und über Betrunkene, die laut seien und an Häuserwände in der näheren Umgebung urinierten. Auch klagen einige darüber, dass immer mehr Obdachlose ihr Lager im Park aufschlagen. „Die bleiben dann immer für ein paar Tage, dann kommt die Polizei und schickt sie wieder weg“, sagt ein Anwohner. Auf der Wiese bleibe dann oft ein riesiges Flaschenmeer.
Dass Ordnungsamtsmitarbeitern teils mit mangelndem Respekt gegenübergetreten wird, weiß auch Marc Schulte (SPD), zuständiger Stadtrat in Charlottenburg-Wilmersdorf. Da gebe es zur Polizei schon deutliche Unterschiede. Dennoch seien die meisten Bürger beim Erscheinen der uniformierten Kiezstreifen einsichtig. In manchen Grünanlagen wie den Preußenpark gehen die Ordnungshüter grundsätzlich zur zu zweit oder zu dritt, doch Einsätze mit der Polizei bleiben die Ausnahme. „Das wäre ein Armutszeugnis, wenn wir uns nur noch mit Polizeibegleitung in die Parks wagen würden“, sagt Schulte.
In Tempelhof-Schöneberg ist das öffentliche Grillen schon lange grundsätzlich verboten. Stadtrat Oliver Schworck (SPD) schaffte kürzlich mit seiner Forderung, dieses Verbot auf ganz Berlin auszuweiten, Schlagzeilen. In den Grünanlagen des Bezirks halten sich die illegalen Grillpartys in Grenzen, bisher gehen die Mitarbeiter ohne Polizeibegleitung in die Parks, ernstere Zwischenfälle habe es noch nicht gegeben. „Die Zustände in einigen Parks in anderen Bezirken sind mir wohlbekannt“, sagt Schworck. Er ist in Sorge, dass die Auseinandersetzungen zunehmen werden. Das Grillen könne „Konfrontationen produzieren, auf die wir gerne verzichten können.“
Probleme wie in Mitte gebe es in Friedrichshain-Kreuzberg nicht, sagt Bürgermeister Franz Schulz (Grüne). „Wir haben hier keine aggressiven Griller.“ Allerdings sähe er es mit Sorge, wenn weitere Bezirke dem Beispiel Mittes folgten und Grillplätze sperrten. „Das erhöht den Druck auf unsere Flächen.“
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