Streit um Dienstwagen in Berlin: Das dicke Auto des Stadionchefs
Sechs Zylinder, 90.000 Euro: Der Dienst-SUV des Olympiastadion-Chefs, gesponsert von VW, wirft Fragen auf. Denn Berlin hat Vorgaben für Dienstwagen in mittelgroßen Landesunternehmen.
Das Fahrzeug macht etwas her, keine Frage. Ein VW Touareg gilt als Luxuswagen, wie ein größerer BMW, Mercedes oder Audi. Der Touareg V6 TDI kostet rund 90 000 Euro. Genau so ein Auto fährt Joachim E. Thomas, der Geschäftsführer der Olympiastadion GmbH, im dienstlichen Einsatz. VW ist seit Anfang 2014 Werbepartner der Olympiastadion-GmbH und stellt angeblich vier recht teure Autos zur Verfügung.
Die Frage lautet nun: Darf der Geschäftsführer Thomas so eine Nobel-Karosse als Dienstwagen haben?
Die „BZ“ berichtet, im GmbH-Aufsichtsrat herrsche Verärgerung, weil dem Geschäftsführer eines mittelgroßen Landesunternehmens lediglich ein Auto im Wert von 25 000 Euro zustehe. So stimmt das aber nicht. Tatjana Pohl, Pressesprecherin der Senatsverwaltung für Inneres und Sport, teilt auf Tagesspiegel-Anfrage mit: „Entsprechend den ,Hinweisen zu Dienstwagen für Führungskräfte von Beteiligungsunternehmen des Landes Berlin’ beläuft sich bei mittleren Unternehmen der Beschaffungspreis für Kfz von Mitgliedern der Geschäftsführung/der Vorstände auf 40 250 Euro.“ Sie bestätigt aber, dass die GmbH nach den Kriterien der Finanzverwaltung zu „den mittleren Unternehmen gehört“.
Fragen bleiben offen. Hat damit Thomas gegen Vorschriften verstoßen? Oder gilt diese Anweisung in seinem Fall nicht, weil ein Sponsor den Wagen stellt? Aber darf ein Sponsor einem Geschäftsführer wie Thomas überhaupt ein Auto stellen?
Die Senatsverwaltung für Inneres und Sport hält sich bedeckt. „Die Überprüfung und weitere Behandlung des Vorgangs obliegt dem Aufsichtsrat der Olympiastadion GmbH“, teilt sie mit. Weitere Kommentare gibt es nicht. Auch von der Olympia GmbH war keine Stellungnahme zu erhalten.
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