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Es wird ernst – die Tegel-Schließung ist schriftlich beantragt.
© Kitty Kleist-Heinrich

Jetzt läuft der Countdown: Das Aus für Tegel ist förmlich beantragt

Fünf Monate noch, dann soll es vorbei sein mit dem Flughafen TXL. Muss nur noch die BER-Eröffnung klappen. Freitag tagt der Aufsichtstrat.

Letzter Aufruf TXL: Für den altgedienten Berliner City-Flughafen ist der Countdown scharf geschaltet worden, um Tegel eine Woche nach der am 31. Oktober geplanten Eröffnung des neuen BER-Airports in Schönefeld außer Betrieb zu nehmen.

Der letzte Flieger von Tegel, so hat es Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup jüngst angekündigt, soll am 8. November 2020 abheben. Der Vorbereitungsstand für den BER-Start und den TXL-Umzug steht neben der Bestellung des neuen Technikchefs Christoph Schäfer als Thema auf dem Plan der Sitzung des Aufsichtsrates der Flughafengesellschaft (FBB) am heutigen Freitag.

Mit Schreiben vom 7. Juli 2020, das dem Tagesspiegel vorliegt, hat die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz das offizielle Anhörungsverfahren bei Airlines, Firmen und Behörden für das TXL-Aus eingeleitet. Auslöser ist ein mehrstufiger Antrag der Flughafengesellschaft, dessen letztes Schreiben auf den 29. Juni datiert ist, auf „Befreiung von der Betriebspflicht“ für Tegel.

Der Hintergrund: Genehmigte Flughäfen müssen betrieben werden – mit Sicherheitsstandards, Personal vor Ort, selbst wenn kein Flieger abhebt.

Interessant ist das Datum: Laut Schreiben der Senatsverwaltung hat die FBB die Aufhebung der Betriebspflicht „mit Ablauf des 4. Tages“ beantragt, nachdem am BER die neue Südbahn in einer Länge von 4000 Metern und die bisherige Nordbahn – verlängert auf 3600 Metern – in Betrieb genommen worden sind.

Gleichzeitiger Betrieb von Tegel und BER kostet 42 Millionen Euro

Als Datum wird „voraussichtlich der 4. November 2020, 5:30 Uhr Ortszeit“ genannt. Mit der Inbetriebnahme der Start- und Landebahnen wird nach dem Planfeststellungsbeschluss für den BER-Airport der Mechanismus ausgelöst, mit dem Tegel spätestens sechs Monate später geschlossen werden muss.

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Ein Schlummerbetrieb von Tegel, parallel zum BER, über ein halbes Jahr würde etwa 42 Millionen Euro kosten. Dies sei organisatorisch „praktisch unmöglich“ und wäre nur „mit einem unverhältnismäßig hohem Aufwand“ zu machen, so die FBB. Die Sechs-Monats-Frist ist eine Rückfalloption.

Diese Sicherheit bleibt gewährleistet, versichert die FBB im Hauptantrag für das TXL-Aus, der 135 Seiten umfasst und auf den 18.2.2020 datiert ist. „Damit bliebe die Möglichkeit erhalten, innerhalb der sechs Monate bei Bedarf den Betrieb im notwendigen Umfang wiederaufzunehmen“, heißt es in diesem Antrag.

„So könnte auch im Falle eines sehr unwahrscheinlichen, aber nicht gänzlich auszuschließenden schweren Zwischenfalls in der einmaligen und sensiblen Anlaufphase des BER reagiert und ein Notbetrieb zur Abwicklung des Luftverkehrs ... über TXL gewährleistet werden.“

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