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Der Bettenturm am Charité-Campus in Mitte. Von dort in der Nähe koordiniert die Klinik auch die Corona-Maßnahmen.
© Jens Kalaene/dpa
Update Exklusiv

Berlins Universitätsklinik prüft B117-Fall: Corona-Mutation in Charité-Probe entdeckt - Betroffener in häuslicher Quarantäne

In Berlin-Reinickendorf infizierten sich 15 Patienten und Pflegekräfte mit der britischen Corona-Variante B117. Nun gibt es den ersten Fall an der Charité.

Die hoch ansteckende Corona-Mutation B117 hat die Charité erreicht. Nach Tagesspiegel-Informationen wurde die Virusvariante in einer Probe am Virchow-Campus der Charité in Berlin-Wedding nachgewiesen. Ein Sprecher der Universitätsklinik teilte auf Anfrage mit, die besagte Probe sei in der ambulanten Untersuchungsstelle entnommen worden. Der Betroffene sei über den positiven Befund informiert und befinde sich in häuslicher Quarantäne.

Aus Ärztekreisen hieß es am Donnerstag, man rechne täglich mit zahlreichen B117-Fällen in Berlin: entweder in bekannten Corona-Positiv-Proben, die neu getestet werden, oder bei Routinescreenings auf das Virus allgemein, die seit vergangener Woche auch B117 aufspüren sollen.

Am Weddinger Virchow-Campus befindet sich auch das "Labor Berlin", dass die Charité gemeinsam mit den ebenfalls landeseigenen Vivantes-Kliniken betreibt. Dort werden die meisten Proben in Berlin getestet.

Wie Tagesspiegel-Recherchen am Mittwoch öffentlich machten, ist die erstmals in Großbritannien entdeckte Virusvariante in Berlin deutlich stärker verbreitet als bekannt. In einem Krankenhaus in Berlin-Reinickendorf wurde die auch als B117 bezeichnete Sars-CoV-2-Mutation an 15 Patienten und Mitarbeitern nachgewiesen.

Vivantes verhängt Aufnahmestopp für Station in Reinickendorf

Die Proben waren in den letzten acht Tagen im Vivantes-Humboldt-Klinikum entnommen worden. Der landeseigene Vivantes-Konzern teilte mit, für die Station gelte ein Aufnahmestopp: "Aufgrund der strengen Hygienemaßnahmen und der direkten Isolation der Betroffenen konnte das Infektionsgeschehen kontrolliert werden."

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Mit Blick auf die entdeckten B117-Corona-Fälle in Großkliniken stellt sich die Frage, wann Ärzte und Pflegekräfte auf den entsprechenden Stationen gegen das Virus geimpft sind. Bislang haben in Berlins Krankenhäusern zwar Tausende die erste Impfdosis des Biontech-Pfizer-Präparats erhalten, einige Hundert davon auch die zweite Spritze. Doch noch immer reicht der gelieferte Impfstoff nicht für alle Mitarbeiter auf Berliner Covid-19-Stationen.

In der Charité werden die schwersten Covid-19-Fälle versorgt, die meisten dieser Corona-Patienten müssen beatmet werden. Insgesamt versorgen 30 Berliner Krankenhäuser stationär Corona-Patienten. An diesem Donnerstag sollten neue Impfstoff-Chargen ankommen. Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) hatte das Impfmanagement der Bundesregierung am Montag scharf kritisiert.

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