IGA-Finale: Ciao Gartenschau? Von wegen
Die Internationale Gartenausstellung ist seit Sonntagabend geschlossen. Aber sie ist ein Dauerblüher: Die Seilbahn, der Wolkenhain und viele grüne Oasen bleiben den Berlinern erhalten. Ein Überblick.
Das war die allerletzte Chance, ein goldener Oktobertag kurz vor Torschluss: Mehr als 40.000 Besucher flanierten am Sonntag bei Sonne satt und bis zu 21 Grad über das herbstlich kunterbunte Gelände der Internationalen Gartenausstellung (IGA) in Marzahn, bevor die große Blumenschau Punkt 18 Uhr endgültig geschlossen wurde. Doch damit ist längst nicht alles für die Berliner vorbei, nein, das große Versprechen „Nachhaltigkeit“ ist hier offensichtlich kein leeres Wort. Etliche grüne IGA-Oasen und Attraktionen bleiben dauerhaft erhalten.
Es ist ganz ähnlich wie bei beim Britzer Garten, der 1985 in West-Berlin für die damalige Bundesgartenschau angelegt wurde, aber bis heute zu den beliebtesten Berliner Ausflugszielen gehört.
Blicken wir also nach Marzahn aufs rund 100 Hektar große IGA-Areal, das die Gärten der Welt und den neu angelegten Kienbergpark umfasst. Der Park mit seiner Anhöhe 130 Meter über dem Meeresspiegel soll weiterhin für Freizeit und Erholung da sein. Das Vergnügen ist sogar künftig gratis, die IGA-Zäune drum herum werden in den kommenden Wochen weggeräumt, die gesamte Anlage wird zum Volkspark "überarbeitet", heißt es bei der IGA-Leitung. Spätestens ab April 2018 soll der Kienbergpark wieder öffentlich zugänglich sein. Und das Beste: Auch die bizarre, an eine Himmelsleiter erinnernde Aussichtsplattform auf dem Kienberg, der „Wolkenhain“, war kein temporäres Highlight der Blumenschau. Man kann auch in Zukunft hinaufsteigen und von oben weit über den Osten Berlins schauen.
Ebenso erhalten, zumindest für die kommenden drei Jahre, bleibt Berlins einzige Kabinen-Seilbahn auf 1,5 Kilometern Länge zwischen Blumberger Damm und Neuer Hellersdorfer Straße. Nach einer mehrwöchigen Pause soll sie ab 1. Dezember wieder in Betrieb gehen. Wer damit hin- und her gondelt, muss allerdings auch künftig ein Ticket bezahlen. Wie viel es kosten wird, ist aber noch ebenso ungeklärt wie die Frage nach dem Seilbahnbetreiber.
Beschlossene Sache ist hingegen: Die landeseigene Grün Berlin GmbH, die etliche Parks unter ihrer Obhut hat und das IGA-Gelände plante, soll auch künftig für den Kienbergpark sowie für die Gärten der Welt zuständig sein. Die internationalen Gartenkabinette gibt es zwar schon seit 30 Jahren, sie wurden aber zur IGA beträchtlich erweitert. Das Besucherzentrum sowie ein englischer Landschaftsgarten mit reetgedeckter Cottage kamen unter anderem hinzu, außerdem der Wasserspielplatz und weitere fantasievolle Spielelandschaften. Schließlich der IGA-Campus mit dem Umweltbildungszentrum als naturnahe Lernorte für Kinde und Jugendliche.
Was geschieht nun mit alledem? Die gute Nachricht: IGA goes, Landschaft stays. All dies ist noch da, wenn die Gärten der Welt ab 1. Dezember wieder öffnen. Nur die spektakuläte Blumenhalle der IGA am Blumberger Damm wird endgültig abgebaut.