Neuer Arbeitsvertrag: BVG-Chefin gibt Dienstwagen ab
Wegen der Kritik an der privaten Nutzung ihres Dienstwagens will BVG-Chefin Sigrid Nikutta künftig auf den Firmenwagen verzichten.
BVG-Vorstandschefin Sigrid Evelyn Nikutta schafft ihren Dienstwagen ab. Praktisch bedeutet das, dass ihr Mann die fünf Kinder künftig im privaten Auto zum Kindergarten und in die Schule bringt statt im Firmenwagen seiner Frau. Die wiederum wird eine kleine Neiddebatte los.
Laut ihrem bisherigen Arbeitsvertrag hat Nikutta nämlich einen Dienstwagen zur uneingeschränkten Verfügung, den die Familie privat nutzt, während Nikutta – wie alle BVG-Beschäftigten mit kostenlosem Dienstticket – meist per S-Bahn zur Arbeit fährt. Oder, wenn es schnell gehen muss oder spät wird, mit einem Auto samt Chauffeur aus dem BVG-Fahrzeugpool. Damit hat sie drei Möglichkeiten zur Auswahl, von denen eine künftig entfallen soll.
Kein Dienstwagen gleich mehr Gehalt
Nach Auskunft von BVG-Sprecherin Petra Reetz ist Nikuttas ab 2018 geltender Arbeitsvertrag bereits vom Finanzsenator als bisherigem Aufsichtsratsvorsitzenden unterschrieben worden (neuerdings sitzt die Wirtschaftssenatorin dem Gremium vor). Darin sei eine monatliche Gehaltserhöhung von bis zu 1000 Euro vorgesehen, wenn Nikutta auf den Dienstwagen verzichtet. 2016 erhielt Nikutta insgesamt 494.000 Euro. Unterm Strich dürfte die Neuregelung wenig ändern, da sie – wie ihre Sprecherin betont – den geldwerten Vorteil versteuern muss, den der Dienstwagen bedeutet. Im Fall von Nikutta handelt es sich um einen Mercedes Vito, der groß genug ist für die Familie. Die bisherige Koexistenz dieses Autos und der BVG-Chauffeurdienstnutzung sei ausdrücklich erlaubt, versichert Reetz.