IGA 2017 in Berlin: Brückenschlag zwischen Marzahn und Hellersdorf
Ein Bezirk wächst zusammen: Marzahn und Hellersdorf werden zur IGA 2017 mit einer Brücke verbunden – der Bau hat jetzt begonnen.
Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) sprach von einem langgehegten Traum, der endlich wahr werde. Am Mittwoch begann im Wuhletal der Brückenschlag zwischen den beiden Ex-Bezirken Marzahn und Hellersdorf, die verwaltungstechnisch längst eine Einheit bilden.
Per Kran wurde das erste von 17 Bauteilen des Wuhlestegs, der das künftige Gelände der Internationalen Gartenausstellung IGA 2017 erschließen wird, in Position gehoben.
Die IGA sei „ein Glück für Marzahn-Hellersdorf, Berlin und die Region“ sagte Geisel. Sie werde den wachsenden Tourismus weiter ankurbeln, ist auch Guido Beermann, Staatssekretär in der Wirtschaftsverwaltung, überzeugt. Schon im vergangenen Jahr kamen mehr als 800 000 Besucher in die Gärten der Welt, die den Kern des Ausstellungsgeländes bilden.
Der 280 Meter lange Wuhlesteg wird den U-Bahnhof Neue Grottkauer Straße mit dem IGA-Gelände verbinden. Er wird in etwa acht Metern Höhe den Wuhletal-Rad-Wanderweg queren. Entlang des nördlichen Ufers des Wuhleteichs führt er dann flach über Wiesen und Schilf, bis er am sogenannten „Platz am See“ endet.
Rund vier Millionen Euro kostet der Brückenschlag, der überwiegend aus Fördermitteln zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur finanziert wird. Der Bau sei eine sehr einfache, klare, zweckdienliche Konstruktion, deren Tragwerk zugleich das Geländer bilde, sagte der Architekt Thomas Kolb.
Als Material wurde wetterbeständiger, „vorgerosteter“ Cortenstahl gewählt. der keinen Anstrich benötigt. Der Bodenbelag könne im Winter leicht von Schnee befreit werden, ohne Streumittel zu nutzen. Der Wuhlesteg soll zusammen mit der IGA im Frühjahr 2017 eröffnet werden, aber auch nach dem Ende der Gartenausstellung bestehen bleiben.
Am Kienberg werden Hangterrassen angelegt
Parallel zum Brückenbau ist auch mit der Anlage der Hangterrassen am Südhang des 100 Meter hohen Kienbergs begonnen worden. Hier entstehen zwei Wege, die an Streuobstwiesen und offenen Wiesenbereichen vorbei führen. Hinzu kommen von Natursteinmauern eingefasste Terrassen, die zum Verweilen einladen sollen. „Zur IGA werden wir hier außerdem innovative Projekte rund um eine nachhaltige Lebenskultur zeigen", sagte Grün Berlin-Geschäftsführer Christoph Schmidt.
Der barrierefrei gestaltete Fußweg durch die Kienbergterrassen wird bis zum südlichen Eingang der Gärten der Welt an der Siegmarstraße führen. „Mit der IGA im Jahr 2017 wird die neue, 100 Hektar große Parklandschaft eindrucksvoll eröffnet und weit über Berlin hinaus Anreiz für Ausflüge in die Peripherie der Hauptstadt sein", so Schmidt.
Am kommenden Sonntag, 20. September, findet von elf bis 18 Uhr die zweite IGA-Herbsttour statt. Als Vorschau auf die Gartenausstellung gibt es Baustellenführungen, einen Markt und Aktionen für die ganze Familie. Erstmals können Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren das Gelände um 15 Uhr auf einer speziell für sie konzipierten Tour erkunden. Startpunkt der Aktionen ist der künftige IGA-Haupteingang „Kienbergpark“ an der Hellersdorfer Straße.
Rainer W. During