Berlin: Bode-Museum fertig: Berliner dürfen kommen Tage der offenen Tür am kommenden Wochenende
An Pathos mangelte es nicht. „Dies ist ein wunderbarer Tag für Berlin, für Deutschland und für die Museen dieser Welt“, sagte Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee (SPD).
An Pathos mangelte es nicht. „Dies ist ein wunderbarer Tag für Berlin, für Deutschland und für die Museen dieser Welt“, sagte Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee (SPD). Klaus-Dieter Lehmann, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, sekundierte: „Nach fünf Jahren Bauzeit erleben wir heute nicht weniger als ein Wunder.“ Anlass für die feierlichen Sätze war die Schlüsselübergabe im restaurierten Bode-Museum. Für 152 Millionen Euro ist der markante Bau auf der Museumsinsel nun fertig gestellt. Am Wochenende öffnen die leeren Räume zum ersten Mal für die Öffentlichkeit. Offiziell öffnet das Museum, dann mit allen Exponaten, im kommenden Sommer.
Nach der Alten Nationalgalerie ist damit das zweite Haus der zum Weltkulturerbe zählenden Museumsinsel saniert. Der Bau, im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, Ende der vierziger Jahre zum Abriss freigegeben und von einer Bürgerinitiative gerettet, ist stets nur partiell saniert worden. Seit 1998 ist er geschlossen. Die Räume wurden nun nicht nur erstmals generalsaniert, das Haus erhielt auch teilweise neue Fundamente sowie neue Ausstellungsräume im Keller. Dort unten haben die Architekten Heinz Tesar und Christoph Fischer auch Vorkehrungen getroffen, um den archäologischen Gang zu errichten, der nach dem Masterplan für die Insel das Bode-Museum mit dem Pergamonmuseum, dem Neuen und dem Alten Museum verbinden soll.
Die Schlüsselübergabe nutzten am Montag die neuen Minister bei ihren ersten öffentlichen Auftritten, die Verantwortung des Bundes für Berlin und die Museumsinsel zu unterstreichen. Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) sieht in der Fertigstellung des Bode-Museums ein Beispiel dafür, dass Kultur nicht nur ein Fall für Subventionen ist, „sondern Investitionen für die Zukunft darstellt“. Er werde sich dafür einsetzten, so Neumann, „dass Kultur nicht zum Notopfer von Sparmaßnahmen wird“.
Tiefensee wandte den Blick „auf eine hässliche Brache Unter den Linden“ und spielte so auf die Ruine des Palasts der Republik an. Er würdigte den Bundestagsbeschluss zum Abriss: „Jetzt gilt es, die Pläne schrittweise umzusetzen.“ Als Fachmann dafür brachte sich Florian Mausbach, Präsident des Bundesbauamtes, ins Gespräch: „Hier haben wir Erfahrungen sammeln können, die auch für ein neues altes Barockschloss von Nutzen sein könnten.“
Freitag, Sonnabend und Sonntag kann das leere Bode-Museum jeweils von 10 bis 18 Uhr unentgeltlich besichtigt werden. Weiteres Seite 21.
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