Charlottenburg: Zukunft des Ku'damm-Karrees bleibt rätselhaft
Nach dem Kauf des Ku'damm-Karrees durch eine Münchener Firma weiß niemand, was diese vorhat – eine Kontaktaufnahme des Baustadtrats hat daran nichts geändert. Das Konzept des Architekten David Chipperfield gilt als unwirtschaftlich.
Erst aus den Medien hatte der Charlottenburg-Wilmersdorfer Baustadtrat Marc Schulte (SPD) am 4. Dezember erfahren, dass der Münchener Investor Cells Bauwelt GmbH einen Kaufvertrag für das Ku'damm-Karree mit dem irischen Unternehmen Ballymore geschlossen hat. Schulte schrieb dem neuen Eigentümer eine E-Mail, in der jüngsten Sitzung des BVV-Stadtentwicklungsausschusses zitierte er aus der Antwort.
Das Schreiben erwies sich aber als nahezu wortgleich mit der Pressemitteilung der Maklergesellschaft Jones Lang LaSalle. Und diese ist nichtssagend hinsichtlich der Nutzungspläne.
Doch eines fällt auf: Es ist keine Rede von den Entwürfen des Architekten David Chipperfield. Dirk Spender, Leiter des Regionalmanagements City West, hat dafür eine Erklärung: Schon Ballymore habe die Rentabilität durchrechnen lassen, demnach seien Chipperfields Pläne „unwirtschaftlich“. Ein neues Theater im dritten Stock, das die alten Säle des Theater und der Komödie am Kurfürstendamm ersetzen sollte, gelte als nicht refinanzierbar.
Ein Verkaufsprospekt der Makler warb mit bis zu 40 000 Quadratmeter Einzelhandelsfläche. Im 23-stöckigen Bürohochhaus plante Chipperfield Wohnungen.
Offensichtlich wird Ballymore keine Rolle mehr spielen, wenn der Eigentümerwechsel Anfang 2015 in Kraft tritt. Dabei hatte Firmenchef Paul Keogh versichert, man wolle sich nicht ganz zurückziehen und könne beispielsweise Projektentwickler bleiben.
Aber die Münchener erwähnen Ballymore mit keinem Wort – und Keogh antwortete nicht auf eine Nachfrage des Tagesspiegels. CD
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