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Herbst 2020. Zwischen Daumstraße und Havelufer baut die WBM mehr als 360 Wohnungen. Und für die historische Pulverfabrik gibt es auch Ideen - aktuelle Infos immer zuerst im Spandau-Newsletter.
© Claudius Pflug

Tausende Wohnungen in Berlin-Spandau: Und was passiert mit der königlichen Ruine?

Am Ufer der Havel steht ein markantes Haus - umringt von Neubauten der Wasserstadt Spandau. Erste Details nennt der Bauherr - und blick auf 2021.

Schöne Grüße aus dem hohen Norden von Berlin-Spandau: Allein in der Wasserstadt entstehen gerade 2500 Wohnungen für 7000 Leute.

Und mittendrin steht eine denkmalgeschützte Halle, ein markanter Bau: die königlichen Pulverfabrik („erbaut 1918, 700 qm Grundfläche“). Sie befindet sich in bester Lage, direkt am Uferweg mit Blick auf die Insel Eiswerder. Kennt jeder dort.

Was wird daraus eigentlich? Dazu erreichte ich jetzt Christoph Lang von der Wohnungsbaugesellschaft WBM, die dort baut. „Die Leute pendeln nicht nur zum Arbeiten in die Stadt, die leben dort auch“, sagte Lang jetzt dem Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel. Deshalb solle die Ruine nach der Sanierung „einen dauerhaften Mehrwert für das aktuell neu entstehende Wohnquartier darstellen“, heißt es in der Ausschreibung der WBM.

Da entsteht so was wie Spandaus kleine Kulturfabrik: „Wir hatten eine Nutzung für Gastronomie/Freizeit/Kultur ausgeschrieben und sind derzeit mit Bewerbern in Verhandlungen.“ Eine Entscheidung naht – 2021 soll’s nämlich losgehen mit den Bauarbeiten. Die Laufzeit des Erbbaurechts ist auf 60 Jahre ausgelegt. Hier mein Linktipp: Hier finden Sie Fotos vom Bau.

Der WBM gehört die Wasserstadt-Brache zwischen Havel und Daumstraße. Wobei: Brache? Das war sie 20 Jahre lang, aber das ist sie längst nicht mehr. Gefühlt werden morgen die Thuja-Hecken eingepflanzt und die Umzugskisten herangekarrt. Hier ein paar Fotos für Sie.

„Der erste Bauabschnitt an der Daumstraße geht gut voran. Die Fertigstellung ist für April 2020 geplant“, sagt WBM-Sprecher Lang. 360 Wohnungen für 1000 Menschen baut die WBM. Es entsteht auch eine Kita und eine Tiefgarage für 80 Autos.

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„Baustart auch an der Wasserstadtbrücke.“ Im Frühsommer wird dann auch auf der anderen Havelseite gebuddelt: An der Rauchstraße plant die WBM bis 2024 den Bau von 240 Wohnungen – hier eine Luftaufnahme. Es geht um eines der bekanntesten Wassergrundstücke in Spandau.

Die Straßen rings um die Brache tragen bekannte und stolze Namen: Ashdodstraße, Iznikstraße, Asnièresstraße. Na, wer weiß es? Bingo, die wurden alle 1999 so getauft – das sind nämlich die Namen der Spandauer Partnerstädte.

Es gibt dort übrigens auch noch die Boca-Raton-Straße, aber die US-Stadt in Florida will mit Spandau seit dem Irak-Krieg nix mehr zu tun haben (aber das ist eine andere wilde Geschichte). 20 Jahre wuchs Gestrüpp auf der Wiese – vorbei. Hier erste Simulationen im Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel.

Diese Simulation aus dem Sommer 2020 zeigt die Neubauten, die bis 2024 hier entstehen sollen. Hinten die Havel. Hier wird auch an eine Stadtteilbibliothek gedacht.
Diese Simulation aus dem Sommer 2020 zeigt die Neubauten, die bis 2024 hier entstehen sollen. Hinten die Havel. Hier wird auch an eine Stadtteilbibliothek gedacht.
© Simulation: WBM

Bis 2025 soll die neue Wasserstadt am Ostufer entstanden sein. Erst neulich hatte ich über den Abriss des Gewerbegebietes berichtet, um das es lange Streit gab. Und die Gewobag bereitet den Bau des Hochhauses an der Wasserstadtbrücke vor - auch diese Details hatte die Gewobag hier vorgestellt.

Was auf der anderen Seite hingegen los ist, bleibt ein Rätsel: Eigentlich sollte an der Brücke der Luxusturm "Deck one" entstehen, mit tollen Terrassen und markanter Architektur. Doch dann gab es 2018 Probleme mit der Brücke nebenan. Und nun? Was das Projektbüro aus Hamburg antwortet, lesen Sie im aktuellen Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Spandau in der großen Übersicht.

Letzter Blick aus dem TXL-Flieger. Links die alte Bebauung, unten die neue Bebauung. Mittendrin: die Wasserstadtbrücke.
Letzter Blick aus dem TXL-Flieger. Links die alte Bebauung, unten die neue Bebauung. Mittendrin: die Wasserstadtbrücke.
© André Görke

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Hier mehr aktuelle Themen, die Sie im Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel in dieser Woche lesen

- Corona-Demo am Dorfplatz: "Besorgte Bürger" fordern "Freiheit" in Kladow - die Gegendemo der Bewohner von Kladow beginnt um 9.30 Uhr vor der Kirche

- Coronatote in der Demenz-WG: Alte Menschen sterben, weil andere keine Masken tragen wollen, klagen Angehörige.

- CDU fordert Corona-Impfzentrum auch in Spandau ("nicht nur im Zentrum").

- Schilfdachkapelle ohne Schilfdach? Jetzt spricht der Pfarrer über die Rettungsaktion.

- Behörden-Pingpong im Nordhafen: Schrottschiffe bleiben für immer - keiner zuständig

- Coronakrise: Grüne schlagen Pop-up-Tischtennisplatten vor 

- Akadamie der Künste empört: Rettet das Haus von Hans Scharoun am Havelufer!

- Xavier Naidoo und die Zitadellen-Frage: "Vertrag kündigen?"

- Der See an der Scharfen Lanke: "Fünf Meter tief, alles Schlamm": Wasserbetriebe erklären Baustelle in Spandaus schönstem Park

- Seit 2019 liegt ein Segelboot in der Havel: Räumt das keiner mal weg? Das sagen Senat und Bund

- Neue BVG-Haltestelle: "Platz der Weißen Rose" statt Melanchthonplatz?

- Spandaus kleine Kulturfabrik: Pläne für alte königliche Pulverfabrik in der Wasserstadt

- Neue Wohnungen an der Wasserstadtbrücke: Die WBM legt los

- 20.000 Neu-Spandauer allein im Norden des Bezirks: SPD fordert Schienenverbindungen und Investitionen

- 75 Jahre Pippi Langstrumpf: Astrid Lindgren, die heimliche Spandauerin

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