Berlin-Spandau: Statt Parkplatz: Kulturhaus soll Theateranbau erhalten
Nach erfolgreicher Sommersaison auf der Freilichtbühne startet jetzt wieder die Wintersaison im Kulturhaus. Auch das Bistro wird durch ein neues Konzept gesichert.
Mit nur 133 Plätzen ist der Theatersaal des Spandauer Kulturhauses an der Mauerstraße für viele Veranstaltungen zu klein. Deshalb wird an eine Überbauung des Parkplatzes mit einem größeren Saal gedacht, sagte Kulturstadtrat Gerhard Hanke (CDU) bei einem Pressegespräch zum Saisonwechsel. Die Finanzierung könnte aus Mitteln des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK) für die Spandauer Altstadt erfolgen. Doch zunächst einmal soll der noch kleinere Kinosaal (77 Plätze) den längst überfälligen Schallschutz erhalten, das Gebäude in allen Bereichen barrierefrei werden und die Klimaanlage auf Vordermann gebracht werden.
Im Bistro werden künftig Flüchtlinge ausgebildet
Gesichert ist jetzt auch zumindest vorläufig der Fortbestand des Cafés und Bistros „Unvernunft“. Der Betreiber des Ausbildungsrestaurants, die Kiezküchen GmbH, hatte ihren Vertrag gekündigt, weil bisher bewilligte Fördermittel ausgelaufen waren. Die Suche nach einem neuen Betreiber gestaltete sich angesichts der relativ geringen Zahl von Plätzen schwierig. Doch jetzt beschloss das Bezirksamt auf Antrag von Hanke die Bewilligung von Mitteln aus dem Integrationsfonds, mit denen Kiezküchen die Gaststätte als Ausbildungsbetrieb für Flüchtlinge weiterführen kann.
Unsere Slideshow: So sah die Altstadt Spandau 1928 aus
Rund 25 000 Besucher zählten in der jetzt beendeten Sommersaison die Veranstaltungen auf der Freilichtbühne an der Zitadelle, die sozusagen als Außenstelle des Kulturhauses bespielt wird. Darunter sind zunehmend auch Kulturfreunde aus anderen Bezirken und Berlin-Touristen. Besonders gefragt waren die 17 kostenlosen Events im Rahmen der Reihe „umsonst & draußen“, die jeweils 300 bis 600 Gäste hatten. Jetzt geht es überdacht mit vielen Highlights im Kulturhaus in die Wintersaison. Bereits ausverkauft sind die beiden Gastspiele des Comedian Sascha Grammel. Zu den weiteren Highlights zählen monatliche Opern- und Operettenkonzerte und die Kriminalgroteske „Nicht in jeder Kiste ist ´ne Leiche“ des Elektra-Theaters (Premiere am 7. Oktober). Und am 4. November hat das Magma-Theater Premiere mit „guck oder Der Weltuntergang“. Das komplette Programm findet man unter www.kulturhaus-spandau.de.
Neuer Jugendchor soll Brücke bilden
Im kommenden Frühjahr soll an der Mauerstraße ein neu zu gründender Jugendchor mit seinen Proben beginnen. Er soll eine Brücke bilden zwischen den wenigen Kinderchören des Bezirks und den überwiegend mit älteren Sängern besetzten Erwachsenenchören, so Kulturhaus-Leiterin Britta Richter. Stadtrat Hanke rechnet damit, dass der Kultursektor in Spandau in den kommenden Jahren einen weiteren Aufschwung nehmen wird. So soll das jetzt durch den Umzug der Volkshochschule frei werdende Gebäude in der Kirchgasse im Rahmen des Atelierprogramms des Berliner Senats für mehrere Millionen Euro umgebaut und zu einem Künstlerdomizil werden.