Grundsteinlegung in Hakenfelde: Start frei für die Pepitahöfe
In Spandau konnte am heutigen Donnerstag der Baubeginn für eines von Berlins größten Wohnungsbauprojekten gefeiert werden. Weil alle Beteiligten an einem Strang zogen, wurde es in Rekordzeit realisiert.
Wenn Berlin um 2030 die Grenze von vier Millionen Einwohnern erreicht müssen ab jetzt jährlich 15 000 bis 20 000 Wohnungen gebaut werden, um den Bedarf zu decken, sagte Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) bei der Grundsteinlegung. Dafür, wie das auch realisiert werden kann, sind die Pepitahöfe ein Musterbeispiel. Ohne die beispielhafte Zusammenarbeit von Behörden, städtischen Wohnungsbaugesellschaften und privaten Bauträgern sind die ehrgeizigen Ziele des Berliner Wohnungsbaus nicht zu erreichen, betonte Spandaus Baustadtrat Carsten Röding (CDU). Auf der Brache des ehemaligen Versorgungsdepots der britischen Armee an der Goltz- Ecke Mertensstraße entstehen, wie berichtet, 1024 Mietwohnungen. Bezirksbürgermeister Helmut Kleebank (SPD) sieht darin „ein Signals des Aufbruchs für Spandau“. Auch hier werde es eng mit einer Leerstandsquote von in manchen Bereichen deutlich unter einem Prozent.
Innerhalb nur eines halben Jahres konnte gemeinsam mit dem Spandauer Stadtplanungsamt ein Masterplan für das knapp 59 000 Quadratmeter große Areal erstellt werden, sagte Jürgen Kilian, Geschäftsführer der gleichnamigen Immobiliengruppe, die das Projekt gemeinsam mit MHMI entwickelt. Nach nur 18 weiteren Monaten wurde am 9. September die Baugenehmigung erteilt. Im gleichen Tempo soll es weitergehen. „Ich bin überzeugt, dass in 24 Monaten die letzte Wohnung bezogen wird“, so Kilian.
Fünf Architektenbüros haben die einzelnen Teile der Neubausiedlung entworfen. Rund 200 Millionen Euro werden in Spandau investiert. Dazu gehören auch 479 Tiefgaragenplätze für das ansonsten autofreie Quartier, Gewerbeflächen für drei bis sieben Läden und 2000 Quadratmeter an öffentlichen Spielplatzflächen. 79 Bäume werden gepflanzt.
Die Wohnungsbaugesellschaften Degewo und WBM haben die Pepitahöfe schlüsselfertig von den privaten Entwicklern erworben. Dies sei ein effizienter Weg, um mehr bezahlbaren Wohnraum in städtische Hand zu bekommen, erklärte Degewo-Vorstand Christoph Beck. Das Großprojekt gebe dem Unternehmen „enormen Schub“ bei seinem Expansionsziel, bis 2026 insgesamt 10 000 zusätzliche Wohneinheiten bereitzustellen und seinen Bestand damit um 30 Prozent zu vergrößern, so WBM-Geschäftsführerin Christina Geib. Ein Viertel der neuen Wohnungen wird gefördert mit einer Nettokaltmiete zwischen sechs und acht Euro für Mieter mit WBS. Die Durchschnittsmiete für die freifinanzierten Wohnungen wird zwischen neun und zehn Euro liegen.