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Teufelsberg
© Thilo Rückeis

Berlin-Grunewald: Silvesterführung auf dem Teufelsberg untersagt

Auf dem Teufelsberg fällt eine geplante Führung in der Silvesternacht aus, bei der Teilnehmer das Feuerwerk in der Stadt aus großer Höhe hätten beobachten können. Die Veranstalter sprechen von einer Anordnung des Bauamts.

Vor zwei Wochen hatten die Pächter der Ex-Abhörstation der Amerikaner und Briten auf dem Teufelsberg im Grunewald eine zweistündige, kostenpflichtige Führung zum Jahreswechsel angekündigt. Um Mitternacht sollte diese auf den Hauptturm führen. Doch in der Nacht zu Mittwoch erreichte den Tagesspiegel die kurzfristige Absage; eine dazugehörige Pressemitteilung (pdf-Datei) trägt das Datum 29. Dezember.

„Durch eine bauamtliche Anordnung ist es uns leider nicht gestattet, das neue Jahr mit Besuchern aus aller Welt begrüßen zu dürfen“, heißt es. Man bemühe sich „um eine grundlegende Kooperation mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, damit Überraschungen dieser Art zukünftig vermieden werden können“ und das Gelände an 365 Tagen im Jahr zugänglich werde. Die geplante Führung sei auf „sehr großes Interesse“ gestoßen.

Das Bezirksamt drohte mit Bußgeld

Laut einer Sprecherin der Pächter hat das Bezirksbauamt die nächtliche Führung aus Sicherheitsgründen untersagt und ein Bußgeld von 10 000 Euro für den Fall angedroht, dass das Verbot ignoriert werde. Auf dem Gelände gibt es viele Gefahrenstellen wie Löcher im Boden, fehlende Wände und Schutthaufen.

Das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf war schon mehrmals gegen Veranstaltungen vorgegangen, an Rundgängen dürfen maximal 20 Besucher teilnehmen. Auf die begrenzte Teilnehmerzahl hatten die Pächter auch hingewiesen.

Im Bezirk und bei der Stadtentwicklungsverwaltung war am Mittwoch niemand für Rückfragen erreichbar.

An den Hängen kann trotzdem gefeiert werden

Außerhalb der eingezäunten Anlage treffen sich Berliner jedes Jahr in der Silvesternacht an den Hängen des Teufelsbergs, um das Feuerwerk in Berlin zu sehen. Schließlich ist der Trümmerberg mit 120,1 Metern die höchste, wenn auch nicht natürliche, Erhebung der Stadt.

Die Zukunft der Ruinen bleibt unklar

Zur künftigen Nutzung der Abhörstation gibt es nach wie vor Meinungsverschiedenheiten zwischen einer Investorengemeinschaft, der das Areal seit 1996 gehört, sowie Landes- und Bezirkspolitikern. Zuletzt hatten sich der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) und alle Abgeordnetenhausfraktionen für einen Rückkauf durch das Land Berlin ausgesprochen, die Preisvorstellungen sind aber sehr unterschiedlich.

- Informationen zu allen Führungen unter www.berliner-teufelsberg.com

Der Artikel erscheint auf dem Ku'damm-Blog, dem Online-Magazin für die westliche Innenstadt.

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