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Die Jung-Unternehmer aus Zehlendorf
© SMN/privat

Zehlendorfs jüngstes Klamotten-Label: Say My Name - aus Spaß!

Sie sind entspannt, nicht arrogant: Vier Jungs aus Zehlendorf wollten Spaß und Arbeit mixen, und herauskam eine Idee: SMN - das jüngste Streetwear-Label aus Berlin. Der Zehlendorf Blog hat die Jung-Unternehmer getroffen.

Etwas eigenes machen, etwas gemeinsam machen, mit den alten Kumpels. Und dann auch noch Spaß haben? Das kann schon gehen, wenn man die Schule hinter sich gebracht hat und sich danach Zeit nimmt, um sich zu orientieren - dann kommt man vielleicht auf Ideen. Benni Zech, Basti Mowka, Niko Primbas und Franz Schönherr sind auf eine Idee gekommen, und jetzt, an diesem sonnigen Dienstag im August, sitzen sie in Zehlendorf in einem Café und lachen. Sie sind entspannt, nicht arrogant, sondern offen und haben offenbar ziemlich viel Lust auf ihr Projekt. Niemand von ihnen hätte vor einem Jahr geglaubt, dass ihre Idee auf Anhieb gut funktioniert. Gibt es nicht schon zig Klamotten-Label mit irgendeinem Logo? Kann schon sein, es komme eben auch darauf an, was für einen Namen man wähle, sagt Benni. "Und unser klingt offenbar geheimnisvoll genug, um ihn spannend zu machen."

Und weil es also diesen Namen nun gibt und eine passende Klamotte dazu, ein Shirt, Sweatshirt oder Kapuzenpulli, tragen jetzt ziemlich viele Jugendliche in Zehlendorf "SMN" - SayMyName.

Basti, 19, erzählt von seinem Praktikum bei einer Videoproduktionsfirma. Was ihm dort besonders gefiel, war der Spirit der Leute, der Anspruch, gut zu sein, etwas aufzubauen und das mit Leidenschaft. Benni, 21, der auf einen Studienplatz für Kulturwissenschaften wartet, entwirft sowieso gerne Sachen und probierte ein bisschen auf seinem Computer herum, Niko Primbas, 18, der in Athen ein Management-Studium absolviert und dabei vor allem lernt, wie man Unternehmen aufbaut, konnte schon ein paar Ideen einbringen. Und Franz Schönherr, 19, der auch gerade von einem Auslandsjahr zurückgekommen ist, hat gute Kontakte in die Skater-Szene - eine Klientel, die die Vier besonders interessiert. Basti wiederum fotografiert und dreht selbst Videos. Das alles passt gut zusammen, um ein Unternehmer-Team zu bilden.

Und dann lief da irgendwann im letzten Sommer auch noch dieser Remix von einem älteren Destiny-Child-Song: "Say my name" - und schon war das ganze kleine Unternehmen geboren!

Die Vier aus Zehlendorf, die alle auf das Droste-Gymnasium in Zehlendorf Mitte gegangen sind, wollten ihre kleines Label selbst finanzieren, und so haben alle ihr Praktikumsgeld in das Projekt gegeben - das war: Vertrauenssache. Ihre Textilien bestellen sie über das Internet und vertrieben wird im Moment noch alles auf ihrer Facebook-Seite. Mittlerweile laufen zumindest in Steglitz-Zehlendorf über 500 Jugendliche mit dem Logo der Jung-Spaß-Unternehmer herum, und sie selbst denken schon über die nächste Kollektion nach, die vielleicht die alte Zehlendorfer Postleitzahl 37 als Motiv haben könnte.

"Es ist spannend zu sehen, wie alles größer wird und zu schauen, was aus unserer Idee wird", sagt Basti, und die anderen finden, dass es auf jeden Fall eine Sache sei, die alle eint, die sie zusammenhält. Ein gutes Gefühl. Der Ort, ihre Heimat, Zehlendorf, spielt dabei schon eine große Rolle. Alle Vier bekennen sich zu diesem Ort, auch wenn sie wissen, dass er gerade unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen belächelt wird, weil er bei den Innenstadtbewohnern meist als langweilig, reich und nur ruhig gilt. Benni dagegen findet: "Zehlendorf ist einfach schön, und wir kommen von hier auch schnell überall hin. Zehlendorf ist unsere Heimat."

Hängt gut, sieht schön aus
Hängt gut, sieht schön aus.
© SMN/privat

Allerdings ist er selbst gerade nach Kreuzberg gezogen, nicht, weil er Zehlendorf langweilig findet, sondern "um auf eigenen Füßen zu stehen", und dafür brauche man auch Abstand zu eigenen Familie. Basti dagegen wohnt mit seiner Freundin in Zehlendorf.

Das junge Label sponsert auch den kommenden Skate-Contest in Zehlendorf, und es werden von SMN auch junge Musiker, wie etwa ein Schlagzeuger, unterstützt. Ziel ist es schon, in der Musik- und Skaterszene ein Standbein aufzubauen, um dann zu schauen, wie weit ein guter Name, Spaß und Leidenschaft führen.

Der Autor ist Redakteur für besondere Aufgaben im Tagesspiegel. Der Text erscheint auf dem Zehlendorf Blog, dem Online-Magazin der Zeitung.

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