Großrazzia im Artemis: Polizei durchsucht Berlins größtes Bordell - 900 Beamte im Einsatz
Mit einem Riesenaufgebot ist die Polizei zur Großrazzia im Edelbordell Artemis angerückt. Die beiden Betreiber wurden verhaftet. Ermittelt wird unter anderem wegen Menschenhandels und Steuerbetrugs.
Die Polizei hat am Mittwochabend eine Großrazzia im Bordell Artemis durchgeführt. Rund 900 Beamte von Polizei, Zoll und Steuerfahndung waren im Einsatz.
Laut Staatsanwaltschaft geht es unter anderem um schweren Menschenhandel. Sechs Haftbefehle gegen Verantwortliche des Bordells – darunter die beiden Besitzer, wurden vollstreckt und Wohnungen durchsucht. „Es gibt auch Bezüge zum Rockermilieu“, sagte der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Martin Steltner. Mitglieder der Hells Angels sollen dort Frauen zur Prostitution gezwungen haben.
Er bestätigte außerdem Ermittlungen wegen nicht gezahlter Sozialabgaben, sowie Steuerbetrug und Scheinselbständigkeit. Die Prostituierten würden offiziell als Selbständige geführt, seien aber an feste Arbeitszeiten und Tarife gebunden, erklärte Steltner. Außerdem gebe es ein festes Reglement, wie sich die Frauen im Bordell zu kleiden haben. Die Summe nicht gezahlter Sozialbeiträge belaufe sich auf 17,5 Millionen Euro, die Polizei spricht von einem Gesamtschaden in Höhe von 23 Millionen Euro.
„Die Ermittlungen laufen seit 2015 unter hoher Geheimhaltung“, erklärte Polizeisprecher Stefan Redlich.
Bei der Razzia sollten alle im Bordell befindlichen Prostituierte und Freier von der Polizei als Zeugen vernommen werden. 212 Personen überprüfte die Polizei am Abend. Freier, Prostituierte und Angestellte wurden in Fahrzeugen der Polizei außerhalb des Bordells zu den Vorwürfen befragt. Um dafür ausreichend Platz zu schaffen, wurde die Halenseestraße gesperrt und damit auch die Zufahrt zur Autobahn. Es bildeten sich längere Staus.
Das Artemis ist das größte Bordell Berlins und gilt als einer der größten Deutschlands. Es befindet sich an der Halenseestraße am westlichen Ende des Kürfürstendamms und ist mit seiner Lage im Gewerbegebiet an der Stadtautobahn schnell und anonym zu erreichen. Im Artemis arbeiten zwischen 70 und 120 Prostituierte. Die Betreiber kommunizierten ihr Geschäftsmodell völlig offen. Angeblich konnten die Frauen selbst festlegen, zu welchen Preisen sie ihre Dienstleistungen anboten. Im Artemis gibt es auch ein Schwimmbad und Saunen, die Freier können sich dort den ganzen Tag über aufhalten. Die Betreiber wollten 2013 ein zweites, noch größeres Bordell eröffnen - in unmittelbarer Nähe zum Flughafen BER.
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