Pläne der Yorck-Gruppe in Berlin: Neues Arthouse-Kino für die City West
Die Yorck-Kinogruppe hat ihre Pläne für die West-City vorgestellt: Am Bahnhof Zoo entsteht das "delphi Lux" als Kino mit sieben Sälen - und berühmtem Vorbild.
Der historische Delphi Filmpalast an der Charlottenburger Kantstraße bekommt einen modernen Ableger: „delphi Lux“ heißt das Arthouse-Kino, das die Yorck-Kinogruppe ganz in der Nähe in der Fußgängerpassage neben dem Bahnhof Zoo plant. Der Tagesspiegel hatte schon im August über das Projekt berichtet, am Mittwoch nannten die Geschäftsführer Christian Bräuer und Georg Kloster weitere Details.
650 Plätze in sieben Sälen entstehen in einem früheren Veranstaltungszentrum im „Yva-Bogen“ zwischen Kant- und Hardenbergstraße. Im dem Gebäudekomplex gibt es seit 2007 das Hotel Motel One und dessen Parkhaus.
Das Kino soll möglichst zur Berlinale im Februar 2017 eröffnen, allerdings gehen die Chefs davon aus, dass alles erst im März fertig wird. Baufirmen seien derzeit ausgelastet, zeigten sich „arrogant und verwöhnt“ und hätten Lieferfristen verlängert, beklagte Kloster.
Ein kleines „Clubkino“ mit 36 Plätzen und einer Bar ist als Autorenkino gedacht, aber auch für Feiern, Preisverleihungen und andere Veranstaltungen. Relativ klein fällt selbst der größte Saal mit rund 150 Sitzen aus. Jedes der sieben Kinos erhält eine individuelle Farbgebung und Inneneinrichtung.
Ein Programmschwerpunkt werden Filme in Originalfassung mit Untertiteln. Bräuer und Kloster wollen mit Schulen kooperieren und überhaupt „auch ein junges Publikum anziehen“. Bisher betreiben sie zwölf Häuser in Berlin, darunter in der City West das Delphi, das Kant Kino sowie das Cinema Paris im Maison de France.
Mit dem Namen „delphi Lux“ möchte man natürlich an die Berühmtheit des Delphi anknüpfen. „Lux“ steht für Licht, es ist eine Maßeinheit für Beleuchtungsstärke. Für Kloster deutet das Wort zudem Luxus an. Der Komfort solle etwa dem im Delphi entsprechen, wo beispielsweise die Sessel viel Beinfreiheit böten.
Dem nahen Zoo-Palast, der auf „Mainstream“ ausgerichtet sei, „kommen wir nicht in die Quere“, sagt Kloster. Der Charlottenburg-Wilmersdorfer Bürgermeister Reinhard Naumann (SPD) freute sich nach dem „schmerzlichen“ Kinosterben rund um den Ku’damm besonders über die kulturelle Bereicherung.