Berlin-Charlottenburg: Kiezaktion gegen Plastiktüten
Im Wohnviertel um den Klausenerplatz starten Klimaschützer und Händler die demonstrative Aktion „Kiezbaum statt Plastiktüte“: Falls Käufer auf insgesamt 10.000 Tüten verzichten, wird ein Baum gepflanzt.
Nach Angaben der Organisatoren – des Klimaschutzmanagements Charlottenburg-Wilmersdorf und des Vereins LIFE – werden allein in Berlin „täglich über 600.000 Plastiktüten verbraucht, die die Umwelt belasten und dem Klima schaden“. Um ein Zeichen dagegen zu setzen, begann Anfang Februar die Aktion „Kiezbaum statt Plastiktüte“ rund um den Klausenerplatz gegenüber dem Schloss Charlottenburg.
Interessierte Händler werden noch gesucht
Bis Ende September wollen teilnehmende Unternehmen „für jede eingesparte Plastiktüte fünf Cent spenden und für die Kunden gut sichtbar in Spendenboxen sammeln“, wie Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann (SPD) mitteilte. Erster Teilnehmer ist der türkische Lebensmittelladen Özen Kardesler, weitere Interessenten aus dem Einzelhandel können sich beim Klimaschutzmanager Birger Prüter melden: Tel. (030) 9029 24 387, E-Mail: cw760003@charlottenburg-wilmersdorf.de.
EU will die Menge der Tüten senken
Man hofft, dass Kunden bis Ende September auf mindestens 10.000 Tüten verzichten. So kämen 500 Euro zusammen, die der Berliner Senat im Rahmen seiner Kampagne „Stadtbäume für Berlin“ um weitere 500 Euro aufstocken würde. Dann könnte für 1000 Euro ein neuer „Kiezbaum“ gepflanzt werden.
Die EU hatte im Frühjahr 2015 Maßnahmen angekündigt, um den Verbrauch von Plastiktüten zu begrenzen. Mitgliedsstaaten könnten demnach Gebühren vorschreiben oder sogar Verbote aussprechen. Mehrere deutsche Filialketten geben bereits keine Gratis-Tüten mehr aus, darunter Tchibo und dm; Karstadt folgt im März.