Berlin-Zehlendorf: Hunde am Schlachtensee, Anarchie im Bezirksamt
Der tägliche Irrsin aus dem Südwesten der Stadt: Tagesspiegel-Kolumnist Bernd Matthies beobachtet heute in seiner Glosse die Juristen beim Gang um den Schlachtensee.
Es ist ruhiger geworden am Schlachtensee – viele Hundebesitzer folgen wohl zähneknirschend dem Totalverbot. Das aber könnte durchaus ein Fehler sein, denn das Verbot, also ... Wir haben Grund, an den Kalauer zu erinnern, in dem ein Jurist einen Kollegen fragt, wie es ihm denn gehe, und der antwortet: „Schlecht, ich kann nicht klagen.“
Ein solcher Jurist nämlich zieht dieser Tage mit seinem Hund um den See, hält auf jeden Ordnungsamtler zu und barmt geradezu um einem Bußgeldbescheid, den er dann vor Gericht in den Boden stampfen möchte. Doch so schlau ist das Ordnungsamt auch schon, es lässt ausrichten: Geht nicht, für Bußgeld gibt es keine Rechtsgrundlage. Ein anderer Jurist aber hat doch einen Weg zur Klage gefunden: Er will damit das Bezirksamt zur Auskunft zwingen, worin denn eben diese Rechtsgrundlage bestehe.
Indessen sind die roten „Hundeampeln“, die das Verbot visualisieren sollen, klammheimlich mit grüner Farbe umgedeutet worden. Jeder kann also dort mehr oder weniger machen, was er will, das ist ein schöner Erfolg für die Anarchos vom Bezirksamt. Sie wissen, wie man die öffentliche Ordnung aus den Angeln hebt.
Lesen Sie mehr auf "Tagesspiegel Zehlendorf": Immer wieder liegen Kothaufen am Straßenrand - in Plastiktüten verpackt. In Zehlendorf sollen zwölf zusätzliche Abfalleimer aufgestellt werden, um die "Kunst" wegzupacken. Der Tagesspiegel Zehlendorf empfiehlt "Dogstations", wie sie in anderen Bezirken üblich sind.