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Saal 2 des ICC
© Kai-Uwe Heinrich

Notunterkunft in Berlin-Charlottenburg: Flüchtlinge ziehen später ins ICC

Der Umzug hunderter Asylbewerber aus der Messehalle 26 ins geschlossene Kongresszentrum verzögert sich um mindestens vier Tage. Die Grüne Woche soll trotzdem wie geplant starten.

Die Flüchtlinge in der Messehalle 26 am Funkturm können doch nicht wie geplant am kommenden Montag ins leer stehende Internationale Congress Centrum (ICC) nebenan umziehen. Als neuer Termin ist nun Freitag, der 18. Dezember, vorgesehen. Das bestätigten die Senatsverwaltung für Soziales sowie der Malteser Hilfsdienst, der die Asylbewerber betreut, auf Nachfrage.

Die Messe Berlin reagierte gelassen: „Das ist für uns überhaupt kein Problem“, sagte Sprecher Michael Hofer. Die Herrichtung der Messehalle für die Internationale Grüne Woche, die am 15. Januar beginnt, „muss dann eben etwas schneller gehen“.

In der Messehalle 26 gewährleisten mobile Trennwände ein Mindestmaß an Privatsphäre.
In der Messehalle 26 gewährleisten mobile Trennwände ein Mindestmaß an Privatsphäre.
© Nándor Hulverscheidt

Bauaufsicht kommt zur Begehung

Die Ursachen der Verzögerung sind noch nebulös. Die Sozialverwaltung bestritt Gerüchte, die Bauarbeiten im ICC seien erst vor einer Woche beauftragt worden: „Die Arbeiten laufen schon viel länger.“ Allerdings konnte Sprecherin Monika Hebbinghaus nicht erklären, warum die bezirkliche Bauaufsicht erst für den 18. Dezember zur Begehung eingeladen worden ist. Darüber hatte sich der Charlottenburg-Wilmersdorfer Sozialstadtrat Carsten Engelmann (CDU) am Donnerstagabend in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) verwundert gezeigt.

Es gebe keinen „Plan B“ für den Fall, dass die Bauaufsicht den großen Saal 2 und andere als Notunterkunft vorgesehene Teile des ICC nicht freigebe, heißt es aus der Sozialverwaltung und von den Maltesern. Man rechne aber auch gar nicht mehr mit Problemen und wolle die Notunterkunft gleich nach der Begehung eröffnen, sagte Hebbinghaus.

650 Plätze für Flüchtlingsfamilien

Laut dem Sprecher des Malteser Hilfsdienstes in Berlin, Matthias Nowak, wohnen in der Messehalle momentan 1020 Menschen. Im ICC gebe es 650 Plätze, die man den Familien zur Verfügung stellen wolle. Die Nutzung sei zunächst auf drei Jahre befristet. An der Unterbringung der restlichen Flüchtlinge in anderen Notunterkünften „wird gearbeitet“, sagte Nowak.

Für Messesprecher Hofer ist nur wichtig, dass die Halle 26 „kurz vor Weihnachten“ geräumt ist. Für Besucher der Grünen Woche soll darin eine „Erlebniswelt Heimtiere“ entstehen.

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