Messerattacke in Berlin-Kreuzberg: Flüchtling lebensbedrohlich verletzt
Ein Bewohner der besetzten Gerhart-Hauptmann-Schule ist am Sonntag so schwer verletzt worden, dass nun die Mordkommission ermittelt. Zudem hat die Polizei einen 22-jährigen Bewohner mit Drogen festgenommen. Am Dienstag berät der Senat über den Umzug der Flüchtlinge.
Nach ersten Erkenntnissen hatte eine Zeugin gegen 21.45 Uhr einen Streit zwischen zwei Männern auf dem Gehweg in der Skalitzer Straße in Berlin-Kreuzberg mitbekommen. Als die Passantin sah, wie eine der Personen zu Boden ging, rief sie laut um Hilfe, woraufhin der unbekannte Täter flüchtete. Alarmierte Rettungssanitäter brachten den 43-jährigen Verletzten mit einer lebensbedrohlichen Stichverletzung im Oberkörper in eine Klinik, wo er notoperiert wurde. Das Opfer soll Bewohner der ehemaligen Gerhart-Hauptmann-Schule sein, hieß es bei der Polizei. Noch ist unklar, ob sich das Opfer und der Täter kannten. Die Ermittlungen dauern an.
Zudem wurde ein 22-jähriger im Görlitzer Park mit Drogen festgenommen, der angab in der Schule zu wohnen. Bereits Sonntagabend war der Mann festgenommen worden, nachdem er mit Drogen und Bargeld im Görlitzer Park aufgegriffen wurde. Als er angab, in der Schule zu wohnen, wurde sein Zimmer dort untersucht. Die Polizei wurde wiederholt in die besetzte Schule gerufen, meistens wegen Schlägereien.
Die Hauptmann-Schule soll zusammen mit dem Oranienplatz freiwillig von den Flüchtlingen verlassen werden. So sieht es das Kompromisspapier mit dem Senat vor. Ob wirklich alle Flüchtlinge in Heime umziehen, ist weiterhin offen. Am Dienstag tagt erneut eine „Koordinierungsrunde“, die die Details des Umzugs ausarbeitet. An der Runde nehmen die Senatsverwaltungen für Integration, Inneres und Soziales, Kirchenvertreter sowie der Bezirk teil. Einen Umzugstermin gibt es noch nicht. Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD) sei weiterhin im Dialog mit den Flüchtlingen, hieß es.