Ihre Ideen, bitte!: Erst Pop-up-Radweg, jetzt Pop-up-Busspur?
Fahrgastverband schlägt das konkret für die Heerstraße vor. Die ist chronisch verstopft - und eine "richtige" Busspur steht eh zur Debatte.
Kommt die Corona-Busspur? Nach Pop-up-Radwegen sollte es jetzt auch Pop-up-Busspuren geben – zum Beispiel konkret auf der Heerstraße im Berliner Westen. Die Piste verbindet die Berliner Innenstadt mit dem Bezirk Spandau und dem boomenden Umland - und ist chronisch verstopft.
Die Forderung nach so einer Pop-up-Busspur auf der Heerstraße stellte der Berliner Fahrgastverband um Christfried Tschepe und Jens Wieseke. Um die Abstandsregel geht es ihnen nicht – 1,50 Meter wären für BVG-Busse auch ziemlich wenig. Es geht um: Zeit im Bus.
„Mit der teilweisen Rücknahme des Shutdowns wird auch der Autoverkehr wieder zunehmen und damit den ÖPNV blockieren", schreiben die beiden in ihrem Brief. "Ziel aller muss es sein, dass sich die Fahrgäste in Bussen und Bahnen dort so kurz wie möglich aufhalten.“
In der Innenstadt wurden mit gelben Klebestreifen Fahrradspuren auf die Straßen gemalt, nennt sich „Pop-up-Radweg“ – hier ein Video. Die Pisten sollen Fahrradfahrern mehr Platz geben, damit sie in der Corona-Krise brav 1,5 Meter Abstand halten können. Die Straßen sind eh leer, viele Parkplätze fallen weg. Der Haken: Pop-up bedeutet so viel wie temporär. Also sollen die aufgeklebten Radwege nach der Krise wieder abgekratzt werden – was die einen nicht glauben und die anderen auch gar nicht einsehen.
Spannend, wie die Ideen außerhalb des S-Bahnrings ankommt. Dort wohnt die Mehrheit der Berliner - und dort legen die Pendler weite Wege mit Auto, Bus oder Rad zurück.
[Und wie ging es weiter? Im Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Spandau sprechen Stadtrat, Grüne und Leserinnen und Leser über die Busspur-Pläne - und auch der Senat hat sich bei uns gemeldet. Die Fortsetzung der Debatte lesen Sie im Bezirksnewsletter vom Tagesspiegel. Die haben schon 210.000 Abos. Kostenlos bestellen, Bezirk für Bezirk: leute.tagesspiegel.de]
Im Frühjahr hatte es eine interessante Debatte um eine "richtige" Busspur auf der verstopften Heerstraße gegeben. Die Fakten: 50.000 Autos am Tag, alle 120 Sekunden ein BVG-Bus, immer Stau (und sowieso eine kaputte Spurwechselanlage, an der Siemens seit zwei Monaten rumtüftelt). Hier das Pro&Contra der Spandauer Parteien zur Debatte im Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel.
Die BVG will sowieso eine 2000 Meter lange Busspur zwischen Alt-Pichelsdorf und Staaken aufpinseln. Dort ist die Heerstraße kleiner, aber wegen der Zufahrtsstraßen aus Nord und Süd noch voller.
Und der Fahrgastverband fordert: Pop-up-Busspuren sollten auch auf „weiteren, mehrspurigen Straßen“ geprüft werden.
Welche Idee haben Sie: Wo sollten Pop-up-Busspuren aufgeklebt werden? Ich sammele Ideen im Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Spandau. Und neben dem Senat habe ich auch Spandaus Verkehrsstadtrat Frank Bewig, CDU, angefragt. Mal sehen, was er von der Idee hält.
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Meine Themen aus dem Spandau-Newsletter – hier eine aktuelle Auswahl
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