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Die Wasserstadt 2019, fotografiert von Dirk Laubner.
© Dirk Laubner

Volle Busse, volle Straßen: Die Furcht vor dem Verkehrsinfarkt in Berlin-Spandau

Tausende Wohnungen entstehen im Spandauer Norden. Die SPD fordert nun eine "Grundsatzentscheidung" und setzt auf die Schiene, um Neubauviertel anzubinden.

In Berlin-Spandau wird ohne Ende gebaut. Pepitahöfe, Wasserstadt, WBM-Neubauten, Havel-Speicher, Carossa-Quartier, Insel Gartenfeld und – zack! – kommen wir auf 20.000 Neu-Spandauer allein im Norden des Bezirks. Wenn die kurz nach 7 Uhr alle zum nächsten U-Bahnhof wollen, müssten 200 Gelenkbusse zusätzlich eingesetzt werden. Da müsste der neue Bus M36 ganz schön oft fahren. Und die Straßen und Busse sind jetzt schon voll - und das Top-Thema im Berliner Westen.

„Ich mache mir Sorgen“, schrieb jetzt Bettina Domer, SPD, in einem Brief an Verkehrssenatorin Regine Günther, Grüne. Sie fordert darin mehr Tempo und Investition, „um einen Verkehrsinfarkt in Spandau in den nächsten 3-5 Jahren zu vermeiden“. Die Leute sollten nicht zum Bahnhof – der Bahnhof sollte zu den Leuten: Deshalb fordert sie im Abgeordnetenhaus mit Daniel Buchholz, SPD, eine „Grundsatzentscheidung“ für Spandau, nämlich den Ausbau des Schienenverkehrs.

„Ziel ist es, die Wohnungsbauneubauvorhaben vorrangig per Schiene (S-Bahn, U-Bahn, Straßenbahn) zu erschließen,“ heißt es im Antrag, der jetzt im Abgeordnetenhaus diskutiert wird.

Zumal Spandau auch noch ein Transit-Bezirk ist, wo viele Menschen aus den boomenden Neubauregionen im Potsdamer Norden durchmüssen und ebenfalls auf die Straßen drängen.

Hätte, Hätte, Hätte der Senat (unter SPD-Beteiligung) auch früher entscheiden können, aber später gar nichts zu machen, ist auch keine Alternative.

2021 will der Senat die Ergebnisse zur Studie der U7-Verlängerung veröffentlichen. Die Studie zum U-Bahntunnel via Ziegelhof, Wasserball-Arena und Heerstraße raus in die Großsiedlung Staaken liegt seit November vor und wird nun mit anderen u-Bahnstudie ausgewertet.

Die sehnsüchtig erhoffte S-Bahn-Verlängerung der Siemensbahn (ein Tunnel in die Neubaugebiete der Wasserstadt und der Insel Gartenfeld) und die Straßenbahn sind die nächsten zehn Jahre nicht in Sicht. Folge: Es geht vorerst nur mit dem BVG-Bus. Höre ich da ein erschöpftes Schnaufen im langen Gelben?

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- Corona-Hotspot Spandau: Der Gesundheitsstadtrat spricht über Kieze, Gründe, Bundeswehr und eine Veränderung der Arbeitsweise

- Radschnellweg soll auf die Heerstraße: Die Studie liegt vor - fällt eine Fahrspur für Autos und Busse weg?

- Rettet den Glienicker See: Die Antwort vom Senat ist da (und Krebse aus Florida/USA)

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- Linke will mehr Social Media im Rathaus

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